Anti-Dumping-Zölle EU wirft Chinas Solarindustrie Trickserei vor

Die EU-Kommission hat eine Untersuchung zu den Praktiken der chinesischen Solarindustrie eingeleitet. Europäische Unternehmen werfen der Konkurrenz aus Fernost vor, mit illegalen Mitteln Anti-Dumping-Zölle zu umgehen.

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Seit Jahren werfen hiesige Solarfirmen den chinesischen Unternehmen Dumpingpreise vor. Quelle: dpa

Brüssel Chinesische Unternehmen versuchen nach Einschätzung der EU-Kommission, mit illegalen Mitteln Anti-Dumping-Zölle für Solarprodukte zu umgehen. Der deutsche Hersteller Solarworld habe in einer Beschwerde hinreichende Beweise dafür vorgelegt, teilte die Brüsseler Behörde am Freitag mit. Als Reaktion werde nun eine umfassende Untersuchung eingeleitet.

Das Verfahren sieht vor, aus Taiwan und Malaysia importierte Photovoltaikmodule künftig genau zu kontrollieren. Chinesische Unternehmen werden verdächtigt, ihre Produkte in diese Länder zu verschiffen, um sie dann mit falschen Papieren nach Europa weiterzuleiten.

Die EU hatte 2013 nach einer langen Auseinandersetzung mit China Mindestpreise und Strafzölle vereinbart, die die schwer angeschlagene europäische Solarindustrie gegen die deutlich preiswertere chinesische Konkurrenz wappnen sollten.

Die europäische Herstellerinitiative EU ProSun schätzt den bislang durch chinesische Zollhinterziehung verursachten Schaden für die EU und ihre Mitgliedstaaten auf rund 500 Millionen Euro. Sie begrüßte die angekündigte Untersuchung als Schritt zur Rettung der Branche in Europa. Wegen des Dumpings hätten bereits zahlreiche Firmen ihre Produktion schließen müssen.

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