Arbeitsmarkt in China Regierung will zehn Millionen Jobs schaffen

Obwohl die Wirtschaft langsamer wächst als angenommen, will China in diesem Jahr zehn Millionen neue Arbeitsplätze schaffen. Die Regierung fürchtet sonst eine soziale Instabilität.

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Stresstests zufolge bestehe die Möglichkeit einer hohen Arbeitslosigkeit in China. Die Regierung will vorbeugen. Quelle: dpa

Peking China will trotz des langsameren Wirtschaftswachstums in diesem Jahr mindestens zehn Millionen neue Stellen schaffen. Stresstests zufolge bestehe die Möglichkeit einer hohen Arbeitslosigkeit, sagte Ministerpräsident Li Keqiang nach einem Bericht der Zeitung „China Daily“ (Dienstagausgabe).

Dies könne zu sozialer Instabilität führen, sollte die Konjunktur sich zu schnell abkühlen, sagte Li dem Bericht zufolge am Montag bei einem Treffen mit Unternehmern und Wirtschaftsexperten.

Im vergangenen Jahr wurden in China 13 Millionen neue Jobs geschaffen. Zugleich wuchs die Wirtschaft 2014 wegen schwächelnder Exporte und eines abflauenden Immobilienbooms so langsam wie seit 24 Jahren nicht mehr. Eine niedrige Arbeitslosenquote hat für die Führung in Peking oberste Priorität, denn sie ist eine wesentliche Bedingung für die innere Stabilität der nach den USA zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt.

Doch die Gewinne der großen chinesischen Industrieunternehmen sprudeln nicht mehr so kräftig. Sie zogen 2014 um durchschnittlich 3,3 Prozent an, wie das Statistikamt am Dienstag in Peking mitteilte. In den beiden Jahren davor waren die Profite noch um 12,2 und 5,3 Prozent gewachsen.

Im Dezember brachen sie sogar um acht Prozent ein. „Die Industrie sieht sich steigendem Druck ausgesetzt“, sagte der stellvertretende Minister für Industrie und Informationstechnologie, Mao Weiming.

Die Regierung geht davon aus, dass die Unternehmen ihre Produktion in diesem Jahr etwas langsamer steigern werden. Sie rechnet mit einem Plus von acht Prozent nach 8,3 Prozent im vergangenen Jahr. Die Volksrepublik will ihre Industrie umbauen mit dem Ziel, höherwertige Produkte herzustellen. Dafür nimmt sie auch ein geringeres Wachstum in Kauf.

Das Bruttoinlandsprodukt der nach den USA zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt war im vergangenen Jahr mit 7,4 Prozent so langsam gestiegen wie seit 1990 nicht mehr. Damals litt die Konjunktur unter den westlichen Sanktionen, die nach der Niederschlagung der Proteste auf dem Platz des Himmlischen Friedens verhängt wurden.

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