Berichte aus Israel Russland hat aktive Soldaten in Syrien

Militärische Rückschläge für den Syriens Präsident Assad machen dessen Verbündeten Russland offenbar nervös. Erste russische Soldaten sollen Syrien erreicht haben. Moskau spricht dagegen von vertragsgemäßen Lieferungen.

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Syriens Präsident Baschar al-Assad gilt als enger Verbündeter von Wladimir Putin. Quelle: ap

Jerusalem Russische Soldaten sind israelischen Angaben zufolge in den vergangenen Tagen in Syrien eingetroffen und unterstützen die Truppen von Präsident Baschar al-Assad. Die Soldaten und Militärberater hätten nahe der Stadt Latakia einen Luftwaffenstützpunkt errichtet, sagte Israels Verteidigungsminister Mosche Jaalon am Donnerstag. Dort könnten Kampfflugzeuge und Hubschrauber zum Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat stationiert werden.

Bislang handle es sich um eine begrenzte Truppe aus Beratern und Wachmannschaften, sagte Jaalon. Trotzdem sei dies ein bedeutsamer Schritt. Falls Russland tatsächlich Luftangriffe auf den IS plane, müssten diese mit dem von den USA geführten Bombardement koordiniert werden. Ziel Russlands sei es, seine Sicherheitsinteressen in Syrien zu schützen, insbesondere seinen Marinestützpunkt. Die Quelle seiner Informationen behielt der Verteidigungsminister für sich.

Russland gilt als einer der wichtigsten Unterstützer Assads in dem seit 2011 tobenden Bürgerkrieg in Syrien. Außenminister Sergej Lawrow bestätigte am Donnerstag zwar die Anwesenheit russischer Militärs in Syrien, sagte aber nichts über zusätzliche Soldaten. Mit Blick auf Latakia erklärte er, russische Flugzeuge brächten „vertragsgemäß militärische Güter und humanitäre Hilfe“ dorthin.

Präsident Wladimir Putin hat die Möglichkeit einer aktiven militärischen Unterstützung Assads bislang offengelassen. Sein Sprecher Dmitri Peskow sagte am Donnerstag, die syrischen Regierungstruppen seien die einzige Kraft, die die Terrormiliz Islamischer Staat bekämpfen könne. Es sei Russlands Auftrag, sie dabei zu unterstützen.

Die USA haben Moskau vor einer Verstärkung seiner Militärpräsenz oder gar einem militärischen Eingreifen in Syrien gewarnt.

Der IS verstärkte mittlerweile seine Angriffe. Die der Terrormiliz nahestehende Nachrichtenagentur Aamak meldete, der IS habe während der Nacht die Stellung eines Raketenbataillons im Nordosten Syriens eingenommen. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtete dagegen, IS-Kämpfer hätten bei dem Versuch, in die Stellung einzudringen schwere Verluste erlitten.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte bestätigte zwei Selbstmordattentate auf die Stellung bei Dair as-Saur. Einer der Attentäter sei ein Kind gewesen. Mindestens 36 Terrorkämpfer seien getötet worden. Die Kämpfe hielten an.

Erst am Mittwoch hatten Assads Truppen ihre letzte Stellung in der Provinz Idlib an Kämpfer des Al-Kaida-Ablegers Nusra-Front verloren.

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