Bosnien-Herzegowina Regierungsbildung in Serbien gescheitert

Krise ohne Ende in Bosnien-Herzegowina: Knapp fünf Monate nach der Wahl scheitert die Regierungsbildung auf dem Balkan. In einer Teilrepublik kriselt es besonders Die Kroaten wollen eine neue Verfassung mit mehr Macht.

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Das Volk muss miterleben, wie die Politik an der Regierungsbildung scheitern. Quelle: ap

Sarajevo Knapp fünf Monate nach der Parlamentswahl ist die Regierungsbildung in Bosnien-Herzegowina gescheitert. Die möglichen drei Koalitionsparteien in der von muslimischen Bosniern und katholischen Kroaten kontrollierten Landeshälfte konnten sich am Sonntag in Sarajevo nicht auf die Verteilung der Ministerposten einigen, teilten ihre Spitzenpolitiker mit. Damit komme für den gesamten Balkanstaat vorerst keine Regierung zustande.

Zuvor hatten die bosnischen Kroaten eine neue Friedenskonferenz verlangt, um mehr Macht zu erhalten. Das beschlossen alle kroatischen Parteien am Samstag in Mostar im Süden des Landes. Ziel sei eine Verfassungsänderung, die in dem kleinen Balkanstaat einen eigenständigen kroatischen Landesteil schaffe. Bislang müssen sie sich eine Landeshälfte mit den Bosniern teilen. Die Serben dominieren den zweiten Landesteil.

Die Forderung steht in krassem Gegensatz zu den aktuellen Bemühungen der EU, den schon seit vielen Jahren in Selbstblockade steckenden Staat funktionsfähig zu machen. Dafür hatten sich alle Politiker erst vor kurzem schriftlich verpflichtet, die staatlichen Kompetenzen zu straffen. Schon heute lähmt der Dauerstreit der drei Völker Bosnien und verhindert alle Reformen.

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