Botschaften bis April USA und Kuba wollen diplomatische Vertretungen

Die Verhandlungen zwischen Washington und Havanna über eine Normalisierung ihrer Beziehungen kommen anscheinend gut voran. Beide Seiten sprechen von Fortschritten. Bis April sollen Botschaften der Länder eröffnet werden.

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Kuba verständigt sich mit den USA auf den Austausch von diplomatischen Vertretungen. Quelle: dpa

Washington Nach mehr als 50 Jahren diplomatischer Eiszeit werden die USA und Kuba möglicherweise bis April Botschaften im jeweils anderen Land öffnen. Verhandlungsführer beider Seiten äußerten sich am Freitag in Washington optimistisch über den Fortgang der Gespräche über eine Normalisierung der 1961 abgebrochenen diplomatischen Beziehungen. Es war die zweite offizielle Verhandlungsrunde, seit die USA und Washington im Dezember einen Annäherungsprozess eingeleitet hatten.

Das Treffen in Washington sei fruchtbar gewesen und habe Fortschritte gebracht, sagte die zuständige Abteilungsleiterin im US-Außenministerium, Roberta Jacobsen. Ähnlich äußerte sich auch die kubanische Delegationschefin Josefina Vidal.

Eine baldige Öffnung von Botschaften ist ein wichtiges Nahziel. Am 10. und 11. April findet nämlich in Panama ein Amerika-Gipfel statt, bei dem sich auch US-Präsident Barack Obama und sein kubanischer Kollege Raúl Castro begegnen werden.

„Ich glaube, wir kriegen es bis zum Gipfel hin“, sagte Jacobsen zu den Botschaften. Sie fühle sich „sehr ermutigt“. Allerdings gebe es auf dem Weg zu normalen Beziehungen noch „ernste Differenzen“ zu überwinden.

Jacobsen zufolge wird eine US-Delegation in der kommenden Woche zu Gesprächen über Menschenhandel und zivile Luftfahrt nach Havanna reisen. Im März stehe ein Dialog über einen verbesserten Zugang der Kubaner zum Internet und ein Dialog über Menschenrechte an.

Zu den bisherigen Streitpunkten gehört die Forderung Kubas, von der US-Liste der Terrorunterstützer gestrichen zu werden. Die USA lehnen es ab, diese Frage und die Verhandlungen über eine Normalisierung der Beziehungen miteinander zu verknüpfen. Sie haben aber bereits damit begonnen zu prüfen, ob der sozialistische Karibikstaat von der Liste genommen werden kann.

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