Comey-Entlassung Sonderermittler Mueller untersucht Trump-Brief

Robert Mueller will die Hintergründe der Entlassung von FBI-Chef James Comey aufklären. Dem Sonderermittler liegt laut Berichten ein Brief von Donald Trump vor. Der könnte den US-Präsidenten in die Bredouille bringen.

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Der Trump-Brief könnte für Mueller, der gemeinsam mit einem Team von Ermittlern die Russland-Affäre untersucht, ein Schlüsselhinweis sein. Quelle: AP

FBI-Sonderermittler Robert Mueller hat informierten Kreisen zufolge einen Brief von US-Präsident Donald Trump zu seiner Entlassung des ehemaligen FBI-Direktors James Comey. Das nicht abgeschickte Schreiben enthalte eine Begründung dafür, warum Comey von seinem Posten entfernt werden sollte, sagte eine mit Muellers Untersuchung vertraute Person. Über den Brief berichtete zuerst die „New York Times“.

Demnach sollen Trump und sein Berater Stephen Miller den Brief in den Tagen vor Comeys Entlassung am 9. Mai verfasst haben. Da Anwälte des Präsidenten einige Inhalte des Schreibens aber als problematisch eingestuft hätten, sei er nicht versendet worden. Die AP konnte den Brief zunächst nicht einsehen.

Miller gilt als Heißsporn, der unter anderem dabei half, das umstrittene Einreiseverbot Trumps auszuformulieren und Einwanderungsrichtlinien zu verschärfen.

Der Brief könnte für Mueller, der gemeinsam mit einem Team von Ermittlern die Russland-Affäre untersucht, ein Schlüsselhinweis sein. Konkret geht es um den Verdacht, dass Trump Comey gefeuert haben könnte, um die FBI-Ermittlungen zu mutmaßlichen Verbindungen zwischen seinem Wahlkampfteam und Moskau zu erschweren.

Das Weiße Haus teilte nach der Entlassung mit, Trump habe die Personalentscheidung auf Empfehlung des Justizministeriums getroffen. Der Präsident selbst erklärte Tage später in einem TV-Interview hingegen, er habe während des Schritts an „die Russland-Sache“ gedacht und die Entlassung ungeachtet von Empfehlungen geplant.

Am 9. Mai selbst veröffentlichte das Weiße Haus einen anderen Brief des stellvertretenden US-Justizministers Rod Rosenstein. Darin wurde der Umgang mit der E-Mail-Untersuchung gegen Hillary Clinton als Grundlage für Comeys Entlassung genannt.

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