Den Haag Russland muss für Yukos keine Entschädigung zahlen

Überraschender Erfolg für den Kreml: Russland muss die ehemaligen Aktionäre des zerschlagenen Erdölkonzerns Yukos nicht mit 50 Milliarden Dollar entschädigen. Das urteilte ein Zivilgericht in Den Haag.

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Der Ölkonzern Yukos war nach der Verhaftung und Verurteilung von Chodorkowski privatisiert und dann verkauft worden. Dem Großaktionär war wegen Betrugs und Steuerhinterziehung verurteilt worden. Quelle: dpa

Den Haag Im Streit um den zerschlagenen russischen Erdölkonzern Yukos hat Russland überraschend vor einem Gericht in Den Haag einen Erfolg errungen. Ein Zivilgericht urteilte am Mittwoch, dass Russland keine 50 Milliarden Dollar Entschädigung an die ehemaligen Aktionäre des Konzerns zahlen muss. Die Richter erklärten damit einen Spruch des internationalen Schiedsgerichts in Den Haag von 2014 für ungültig.

Nach Ansicht der Richter war das Schiedsgericht in dieser Sache nicht befugt zu urteilen. Es hatte sich bei seinem Spruch auf einen Energievertrag berufen, den Russland jedoch nicht ratifiziert habe.

Russland hatte das Urteil dem Zivilgericht zur Prüfung vorgelegt. Die ehemaligen Yukos-Aktionäre erwägen, Berufung einzulegen.

Yukos Oil war nach der Verhaftung und Verurteilung seines Großaktionärs Michail Chodorkowski wegen Betrugs und Steuerhinterziehung privatisiert und dann verkauft worden.

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