Einsätze im Mittelmeer Über 4600 Flüchtlinge gerettet

Es war einer der größten Einsätze in diesem Jahr: Allein am Freitag retteten Schiffe aus Deutschland, Italien und anderen Ländern 4200 Migranten im Mittelmeer. Für 17 Migranten kam jedoch jede Hilfe zu spät.

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Insgesamt brachten die Retter am Freitag in 22 Rettungsaktionen 4243 Migranten in Sicherheit. Quelle: dpa

Rom Die deutsche Fregatte „Hessen“ sowie Einsatzkräfte aus Italien und anderen Ländern haben innerhalb von nur zwei Tagen mehr als 4600 Flüchtlinge aus Seenot im Mittelmeer gerettet. Auf einem Schlauchboot entdeckten sie auch 17 Leichen, wie Italiens Küstenwache mitteilte. Am Freitag waren bei einem der größten Rettungseinsätze in diesem Jahr in 22 Aktionen 4243 Migranten in Sicherheit gebracht worden, am Samstag waren es in vier Aktionen noch einmal 436 Menschen, wie die Küstenwache am Sonntag erklärte. Etwa 300 von ihnen sollten im Laufe des Tages die Insel Lampedusa erreichen.

Die Bundeswehr erklärte, die Fregatte „Hessen“ habe am Freitag 880 Menschen an Bord genommen, unter ihnen 118 Frauen und 27 Kinder. Die Flüchtlinge seien von Schlauchbooten gerettet worden, von denen einige zu sinken drohten, so die Bundeswehr im Kurzmitteilungsdienst Twitter. Die Schiffbrüchigen wurden an Bord der Fregatte genommen, wo sie medizinisch versorgt und betreut wurden. Sie sollten in einen italienischen Hafen gebracht und den Behörden übergeben werden.

Laut italienischer Küstenwache waren neben der Bundeswehr auch Schiffe aus Irland, die italienische Marine und Finanzpolizei sowie Rettungskräfte der EU-Grenzschutzmission „Triton“ und einige Handelsschiffe an den Einsätzen beteiligt. Die am Freitag geretteten 4243 Menschen waren auf insgesamt neun Schiffen und 13 Schlauchbooten auf dem Weg über das Mittelmeer, als sie in Seenot gerieten. Bei der Küstenwache gingen mehrere Hilferufe über Satellitentelefone ein. Bereits Anfang Mai hatten die italienische und griechische Küstenwache in wenigen Stunden mehr als 4200 Menschen gerettet.

Die 17 toten Bootsflüchtlinge waren laut italienischer Marine gemeinsam mit mehreren noch lebenden Migranten auf einem Schlauchboot entdeckt worden. Woran die Menschen gestorben waren, war zunächst unklar.

Bei gutem Wetter wagen vor allem im Frühling und Sommer immer wieder Tausende Flüchtlinge die gefährliche Überfahrt über das Mittelmeer. Viele von ihnen überleben die Reise mit kaum seetüchtigen Booten nicht. Im April waren bei einem der bislang schlimmsten Unglücke im Mittelmeer vermutlich Hunderte Flüchtlinge ertrunken.

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