Ex-FBI-Chef Geheimdienstausschuss lädt Comey zu Anhörung ein

Der Ex-FBI-Direktor James Comey soll vor einem Ausschuss des US-Senats zu den Russland-Ermittlungen des FBIs aussagen. Und auch Donald Trumps Ex-Sicherheitsberater Michael Flynn steht erneut im Fokus.

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Der US-Geheimdienstausschuss bat Comey, in der kommenden Woche vor dem Gremium zu erscheinen - als Privatperson. Quelle: Reuters

Washington Der Geheimdienstausschuss des US-Senats hat den ehemaligen FBI-Chef James Comey zu einer Anhörung nächsten Dienstag hinter verschlossenen Türen eingeladen. Dies gab eine Sprecherin des republikanischen Vorsitzenden Richard Burr am Mittwoch bekannt. Die Einladung sei von Burr und dem ranghöchsten Demokrat des Ausschusses, Mark Warner, ausgesprochen worden. Ob Comey die Einladung annehmen wird, war zunächst unklar.

Präsident Donald Trump hatte ihn am Dienstag unerwartet entlassen und damit Vorwürfe der Vertuschung herausbeschworen, da Comey Ermittlungen wegen möglicher Russland-Kontakte der US-Regierung geleitet hatte. Trump und Russland weisen die Vorwürfe zurück.

Der Geheimdienstausschuss will in der Affäre um eine mögliche russische Einflussnahme auf die US-Präsidentschaftswahl außerdem den Ex-Sicherheitsberater Michael Flynn vorladen. Hintergrund seien Dokumente, die Flynn im Zuge der Untersuchung noch immer nicht herausgegeben habe, teilte Senator Burr mit. Am 28. April sei erstmals die Übergabe der Unterlagen beantragt worden, doch Flynns Anwalt habe das verweigert.

Nach weniger als einem Monat im Job war Flynn von US-Präsident Donald Trump entlassen worden. Nach Angaben des Weißen Hauses führte Flynn als Sicherheitsberater Vize-Präsident Mike Pence und andere Top-Regierungsvertreter über seine Gespräche mit dem russischen Botschafter in den USA in die Irre.

Flynns Kontakte zu Moskau werden auch vom FBI untersucht. Die Sicherheitsbehörde hat eine größere Ermittlung darüber angesetzt, ob sich Mitglieder von Trumps Wahlkampfteam mit Russland abgesprochen haben, um die US-Wahl im November zu manipulieren.

Demokraten und auch Republikaner kritisierten die Entscheidung Trumps, Comey zu entlassen, scharf. Unterdessen hat der republikanische Vorsitzende im Repräsentantenhaus, Paul Ryan, die Entlassung des FBI-Direktors verteidigt. Trump habe die Geduld mit Comey verloren und nicht gewollt, dass das FBI „in Unordnung“ gebracht werde, sagte Ryan am Mittwoch im US-Fernsehsender Fox News. Auch viele Republikaner, Demokraten und hochrangige Vertreter des Justizministeriums hätten kein Vertrauen mehr in Comey.

Zugleich sagte Ryan in dem Interview, dass er nicht alle Informationen habe, die zu der Entlassung geführt haben. Die Ernennung eines Sonderermittlers für die Untersuchungen über mögliche Verbindungen zwischen Trumps Wahlkampfteam nach Russland, so wie es Demokraten gefordert haben, lehnte er ab. Das FBI und der Geheimdienstausschuss seien bereits in dieser Sache aktiv, sagte Ryan. Die Methoden und Informanten müssten geschützt werden.

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