Flüchtlinge Zehntausende könnten in Griechenland festsitzen

Nicht geschlossene Grenzen, sondern Landwirte sorgen derzeit für einen Flüchtlingsstau in Griechenland. Wegen eines Protests blockieren die Bauern zahlreiche Straßen in den Norden. Doch die Regierung bleibt gelassen.

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Nach ihrer Ankunft auf dem griechischen Festland geht es für diese Flüchtlinge vorerst nicht weiter. Quelle: dpa

Athen Sollte die Balkanroute für Flüchtlinge an der Grenze Griechenlands zu Mazedonien geschlossen werden, könnten Zehntausende Migranten in Griechenland festsitzen. Diese Einschätzung äußerte der für Migration zuständige griechische Vizeminister Ioannis Mouzalas in der Nacht zum Dienstag im griechischen Fernsehsender Star. Eine solche Situation sei aber „kein Problem, mit dem Griechenland nicht fertig werden könnte“.

Mouzalas sorgte mit seinen Äußerungen im Land für Aufsehen. Analysten in Athen sehen darin auch Ausdruck der Hoffnungen einiger EU-Regierungen, dass die Zahl der Flüchtlinge deutlich zurückgehe, wenn die Balkanroute durch mehrere Zäune versperrt ist und sich die Lage herumspricht. Mouzalas hatte sich in der vergangenen Woche mit Innenministern wichtiger EU-Staaten getroffen.

Unterdessen sind aus einem anderen Grund Tausende Migranten entlang der Strecke von Athen zur griechisch-mazedonischen Grenze steckengeblieben: Landwirte blockieren seit Tagen an mehreren Stellen die Fahrbahn der Nord-Süd-Autobahn E-75. Sie protestieren gegen eine geplante Renten- und Steuerreform. Blockiert wird in einigen Fällen rund um die Uhr. Die Migranten, die gen Norden nach Mitteleuropa fahren wollen, harren aus diesem Grund rund um Tankstellen und Rastplätze aus, berichtete das Staatsradio am Dienstag.

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