Giftige Geschäfte in Ghana: Zu Besuch auf einer der schlimmsten Müllkippen der Welt

Giftige Feuer
Arbeiter verbrennen auf der Müllkippe von Accra ohne jede Schutzvorkehrung zu Knäueln zusammengerollte Kabel, um an den begehrten Rohstoff Kupfer heranzukommen. Die Kabelbrenner verkaufen ihn an Zwischenhändler, dann geht das Metall per Container nach China oder Nigeria.

Hier geht es zur zugehörigen Reportage.

Bild: Thomas Imo/photothek.net

Archaisches Recycling
Mit Eisenstangen und Hämmern werden auf der Elektroschrott-Deponie Agbogbloshie alte Geräte zertrümmert, um an die Wertstoffe zu kommen. In Chemikalienpfützen am Boden vermengen sich Öl und Benzin, Batteriesäure und Kältemittel, Quecksilber und Blei. Die US-Umweltorganisation Pure Earth zählt das Areal zu den zehn am stärksten verseuchten Orten der Welt.

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Gefährlicher Brandbeschleuniger
Als Brandbeschleuniger gern genommen: Isoliermaterial aus Kühlschränken. Abends wird am Ufer der Lagune von Agbogbloshie dann in einem Großfeuer verbrannt, was an Resten übrig geblieben ist – ein ökologisches Desaster.

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Handyfriedhof
Defekte Mobiltelefone aus aller Welt sind in Agbogbloshie begehrt – vor allem deren Platinen und die dort verarbeiteten Edelmetalle. Der Zufluss könnte aber bald gebremst werden: Im Juli verabschiedete das ghanaische Parlament ein Recycling-Gesetz, das unter anderem eine Importsteuer auf gebrauchte Elektronikwaren vorsieht.

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Agbogbloshies Computerladen
In einer der wenigen überdachten Hütten auf dem schattenlosen Gelände gibt es Computerteile und instandgesetzte Alt-PCs zu kaufen. Gerüchten zufolge gibt es hier aber noch ein weitergehendes Geschäftsmodell: Hacker sollen alte Festplatten nach Daten, kompromittierenden Fotos und Passwörtern durchsuchen.

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Ständiger Warennachschub
Überall auf der Kippe gibt es kleine Stände mit Einzelteilen. Auf Mopeds, Karren und Fahrrädern kommt ständig Schrott-Nachschub von außen.

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Pläne für die Zukunft
Karim ist 22. Er arbeitet seit seinem neunten Lebensjahr auf der Müllkippe, erst als Kabelbrenner, jetzt als Autoverwerter. Seine Frau und drei kleinen Kinder kann er mit der Arbeit einigermaßen durchbringen. Weg will er trotzdem, zurück in seine Heimatstadt Tamale im Norden Ghanas, wo sein Vater ein paar Felder bewirtschaftet. Er sagt: „In spätestens sechs Jahren bin ich hier weg – und werde Landwirt“.

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Strenge Hierarchie
Unter den Schrottarbeitern herrscht eine strenge Hierarchie: Ganz unten stehen die Sammler. Mit Karren ziehen sie durch die Straßen Accras und nehmen mit, was ihnen die Haushalte überlassen. Dann kommen die Brenner und Zerleger mit ihren eigenen Parzellen.

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Das moderne Ghana
Das Geschäfts-und Bankenviertel der Hauptstadt Accra, in der rund 2,3 Millionen Menschen leben. Trotz aller Probleme zählt Ghana zu den politisch stabilsten Ländern Afrikas. Im Dezember stehen hier Präsidentschafts- und Parlamentswahlen an. Anders als zuletzt in Gabun, wo es im Umfeld der Wahl im August zu schweren Krawallen kam, rechnen die meisten Beobachter in Ghana mit einem friedlichen Verlauf des Urnengangs.

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Überleben im informellen Sektor
Ghana zählt mit seinen rund 26 Millionen Menschen zwar zu den vergleichsweise entwickelten Volkswirtschaften Afrikas. Die Wirtschaft wächst in diesem Jahr um rund 3,6 Prozent, für 2017 werden fast acht Prozent erwartet. Trotzdem arbeiten noch rund  80 Prozent der Bevölkerung im informellen Sektor. Viele halten sich mit kleinen Verkaufsständen über Wasser – wie hier auf einem Markt in Accra.

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