Hilferuf aus Nordkorea Gefangene US-Amerikaner hoffen auf Vermittler

Drei in Nordkorea inhaftierte US-Amerikaner bitten ihre Regierung um Hilfe. Einer von ihnen, der 24-jährige Todd Miller, soll bei seiner Einreise als Tourist sein Visum zerrissen haben. Nun wartet er auf seinen Prozess.

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Zwei der drei inhaftierten US-Bürger: Jeffrey Fowle (links) und der Kenneth Bae. Den 45 Jahre alten Missionar Bae hatte ein Gericht in Nordkorea im vergangenen Jahr wegen angeblicher Umsturzversuche zu 15 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Quelle: AFP

Pjöngjang Drei im weitgehend abgeschotteten Nordkorea inhaftierte US-Bürger haben ihre Regierung um Hilfe gebeten. Matthew Todd Miller, Jeffrey Edward Fowle und Kenneth Bae äußerten in Interviews des US-Senders CNN in Nordkorea die Hoffnung, dass Washington einen Vermittler schicke, um ihnen aus ihrer schwierigen Lage herauszuhelfen.

Die fünfminütigen Interviews habe Nordkorea am Montag an einem geheimen Ort unter Aufsicht von Regierungsbeamten gewährt, berichtete CNN am Dienstag.

In Südkorea sahen Beobachter in den Interviews ein weiteres Zeichen dafür, dass Nordkorea die drei Männer benutzen könnte, um die USA zu bilateralen Gesprächen zu bewegen. Die USA, die keine diplomatischen Beziehungen zu Pjöngjang unterhalten, hatten sich bisher vergeblich um eine Freilassung bemüht.

Es wird erwartetet, dass Miller (24) und Fowle (56) wegen angeblich feindseliger Handlungen demnächst der Prozess gemacht wird. Miller soll bei seiner Einreise als Tourist im April sein Visum zerrissen haben. Fowle hatte nach japanischen Medienberichten im Mai eine Bibel in seinem Hotelzimmer zurückgelassen.

Den 45 Jahre alten Missionar Kenneth Bae hatte im vergangenen Jahr ein Gericht wegen angeblicher Umsturzversuche zu 15 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Er arbeite sechs Tage die Woche acht Stunden in einem Arbeitslager, sagte Bae in dem Interview.

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