San Cristobal/Barinas In Venezuela führt der Lebensmittelmangel nach Angaben der Opposition verstärkt zu Unruhen. Hungrige Menschen hätten einen Mais-Laster überfallen sowie ein Lebensmittel-Lager und einen Supermarkt geplündert, erklärte der Abgeordnete Carlos Paparoni aus dem Anden-Bundesstaat Merida am Donnerstag (Ortszeit). Bei dem Chaos in seiner Heimat seien in den vergangenen zwei Tagen vier Menschen ums Leben gekommen.
Näher äußerte er sich nicht zu den Todesfällen. Im Internet kursierte zudem ein Video, in dem rund ein Dutzend Männer eine Kuh auf einer Wiese erschlagen. „Sie jagen. Die Leute sind hungrig“, sagte ein Kommentator. Laut Paparoni wurden rund 300 Tiere getötet. Die Angaben konnten nicht unabhängig bestätigt werden. Das Informationsministerium reagierte nicht auf Anfragen.
Venezuela steckt in einer tiefen Wirtschaftskrise, die Millionen Bürger in die Armut gestürzt hat. Durch die hohe Inflation können sich viele Venezolaner nicht genug Essen kaufen, Lebensmittel sind ohnehin knapp. Nur in der Hauptstadt Caracas sind gibt es bisher kaum Engpässe. Auf dem Land kommt es seit Weihnachten aber immer häufiger zu Plünderungen.