Insider-Bericht EU will weniger in Preise für Netzzugang eingreifen

Wie viel Geld große Telekom-Firmen von kleineren für den Netzzugang verlangen dürfen, schreibt bislang die EU vor. Nun ist offenbar im Gespräch, den Mitgliedsländern die Entscheidung zu überlassen.

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Kabelgewirr am Großrechner: Große Telekom-Unternehmen drängen auf eine Deregulierung des Marktes. Quelle: dpa

Brüssel Die EU hat sich einem Insider zufolge auf eine weitere Deregulierung des Telekom-Markts verständigt. Wie am Dienstag aus Kreisen der EU-Kommission verlautete, sollen bestimmte Preisgrenzen von den nationalen Regulierungsbehörden eigenständig aufgehoben werden können.

Es um die Preise, die führende Sprachdienst-Anbieter von kleineren für den Netzzugang verlangen dürfen. Auf die Änderung hätten sich die Mitgliedsstaaten verständigt.

Bislang war dafür der Nachweis erforderlich, dass der jeweilige Markt nicht von einem einzigen Unternehmen beherrscht wird. Die neuen Vorschriften könnten bis Mitte Oktober formell beschlossen werden.

Für die Deregulierung hatten sich insbesondere große Konzerne wie die Deutsche Telekom stark gemacht. Kleinere Unternehmen befürchten dagegen, für den Netzzugang höhere Preise an die Großen zahlen zu müssen, was ihre Margen unter Druck setzen würde. Auch die Kunden müssten mehr bezahlen.

Die bisherigen EU-Vorschriften sollen für einen ausreichenden Wettbewerb auf dem Markt sorgen. Angesichts von Internet-Diensten wie Skype oder WhatsApp argumentieren die Befürworter einer Deregulierung, dass ausreichend Alternativen vorhanden sind. Gegner halten den Schritt für verfrüht.

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