Mindestens 30 Tote Selbstmordattentat in Afghanistan

Ein Motorradfahrer rast in Dschalalabad in eine Menschenmenge – und zündet eine Bombe. 30 Menschen sterben, mehr als 100 werden verletzt. Die Taliban äußern sich umgehend zu dem Anschlag: Sie verurteilen ihn entschieden.

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Sicherheitskräfte untersuchen den Tatort. Quelle: ap

Kabul Bei einem Selbstmordanschlag in der ostafghanischen Stadt Dschalalabad sind am Samstag mindestens 30 Menschen getötet worden. Wie ein Sprecher des Gouverneurs de Provinz Nangarhar, Ahmad Sia Abdulsai, mitteilte, fuhr ein Selbstmordattentäter auf einem Motorrad in eine Menge wartender Zivilisten und Sicherheitskräfte, die vor einer Bank auf die Auszahlung ihrer Löhne warteten. Mehr als 100 Menschen seien verletzt worden, viele davon lebensgefährlich.

Die Bank befand sich im Zentrum des Geschäftsviertels von Dschalalabad, sagte Abdulsai. Bei einem Schrein in der Stadt sei ein weiterer Sprengsatz hochgegangen. Dabei sei niemand verletzt worden. Bei einer dritten Explosion, die in Dschalalabad gehört wurde, habe es sich um eine kontrollierte Sprengung der afghanischen Truppen gehandelt.

Die aufständischen Taliban wiesen jede Verantwortung für die Tat zurück. „Wir verurteilen sie entschieden“, sagte ein Sprecher der radikalislamischen Kämpfer. Nach Angaben des Polizeichefs blieb zunächst unklar, ob der Attentäter den Sprengstoff am Körper trug oder ein Auto dazu nutzte. Untersucht werde ferner, ob es eine zweite Explosion gab, als Umstehende nach der ersten zu Hilfe eilten.

Die Nato war einst mit bis zu 130.000 Soldaten in Afghanistan vertreten. Davon sind nur noch einige Tausend geblieben. Sie helfen den afghanischen Truppen vor allem bei der Ausbildung und bei Spezialeinsätzen.

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