Mordfall Boris Nemzow Hauptverdächtiger hat Alibi für Tatzeit

Die russische Polizei vermutet ein religiöses Motiv im Mordfall Boris Nemzow, ihr Hauptverdächtiger soll nach Angaben seines Anwalts jedoch ein Alibi haben. Kremlkritiker haben eh Zweifel an der Theorie der Ermittler.

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Einer Theorie der Polizei zufolge wurde Nemzow aus religiösen Motiven umgebracht. Quelle: dpa

Moskau Der Hauptverdächtige im Mordfall des Kremlkritikers Boris Nemzow hat nach Angaben seines Anwalts ein Alibi für die Tatzeit. Sein Mandant Saur D. habe sich zur Zeit des Mordes an einem anderen Ort befunden, sagte Anwalt Iwan Gerassimow der Agentur Tass am Montag in Moskau.

Der bekannte Oppositionspolitiker Nemzow war am 27. Februar in Sichtweite des Kremls auf offener Straße erschossen worden. Vier weitere Männer aus dem islamisch geprägten Nordkaukasus werden von den Ermittlern der Mithilfe beschuldigt. Einer Theorie der Polizei zufolge wurde Nemzow möglicherweise aus religiösen Motiven umgebracht.

Er hatte sich mit den Opfern des Anschlags auf die französische Satire-Zeitung „Charlie Hebdo“ im Januar solidarisch gezeigt. Russische Oppositionelle zweifeln jedoch an der „islamischen Spur“. Frühere Wegbegleiter Nemzows wie etwa der Politiker Ilja Jaschin gehen von einem Auftragsmord aus.

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