Mütter-Report Die gefährlichsten Länder für junge Mütter

Frieden, Geld, Stabilität: In Skandinavien sind die Bedingungen für Mütter und ihre Kinder rosig. Deutschland liegt unverändert auf Platz acht. Die Kluft zu den Krisenregionen der Welt wird jedoch immer größer.

Vor dem farbenprächtigen Abendhimmel hebt eine Mutter am 14.11.2010 ihr vier Monate altes Baby in die Luft. Quelle: dpa
Zwei weibliche norwegische Fans mit aufgemalten Landesfarben im Gesicht Quelle: dpa
Auf Norwegen folgen Finnland und Schweden und Island. Medizinische Vorsorge, Begleitung und Unterstützung während der Geburt und hygienische Standards sind vorbildlich in Skandinavien. Entsprechend ist die Müttersterblichkeitsrate im Norden so gering wie nirgendwo sonst auf der Welt. Auf Platz 5 der fortschrittlichsten Länder befinden sich die Niederlande. Deutschland liegt laut dem Report unverändert auf Platz acht. Quelle: REUTERS
Ein unterernährtes Kind wartet in einem Versorgungs-Camp in Mogadischu mit seiner Mutter auf medizinische Versorgung. Quelle: dpa
Besonders drastisch sind die Unterschiede im Hinblick auf die Müttersterblichkeit: In Zentral- und Westafrika sterben 1:30 Frauen während der Geburt oder Schwangerschaft, in Südasien 1:90. In Industriestaaten liegt diese Quote 130-mal niedriger, nämlich bei 1:4000. In den Entwicklungsländern gibt es auch Positivbeispiele: Ländern wie Eritrea, Äthiopien, Malawi oder Tansania ist es gelungen, beispielsweise die unter 5-Sterblichkeit drastisch zu reduzieren. Quelle: Presse
Bewaffnete Konflikte in der jüngeren Vergangenheit spielen demnach eine große Rolle für das schlechte Abschneiden afrikanischer Nationen: In der Demokratischen Republik Kongo etwa leben Frauen und Kinder statistisch betrachtet gefährlicher als bewaffnete Krieger. Auch von Naturkatastrophen wurden sechs der zehn letzten Länder heimgesucht. Quelle: Presse
900 Millionen Mädchen und Jungen leben in bewaffneten Konflikten. Das Risiko in Krisen ums Leben zu kommen, ist für Frauen und Kinder weltweit 14-mal so hoch wie für Männer. In der Demokratischen Republik Kongo ist es statistisch gefährlicher eine Frau oder ein Kind zu sein, als ein bewaffneter Kämpfer. Jeden Tag sterben etwa 800 Mütter und 18.000 Mädchen und Jungen unter fünf Jahren an vermeidbaren Ursachen. Mehr als die Hälfte in Krisenregionen. Quelle: Presse
Besonders schwierig ist die Lebenssituation von Müttern in Ländern mit fragilem Umfeld, wenn zu bewaffneten Konflikten Naturkatastrophen hinzukommen. Unter den zehn letztplatzierten Ländern finden sich sieben Nationen wie Demokratische Republik Kongo, Niger oder Mali, die seit dem ersten Report 2000 nie die hinteren Plätzen verlassen haben. Die Mehrzahl dieser Länder war von bewaffneten Konflikten und Naturkatastrophen betroffen. Quelle: Presse
„Der Zugang zu medizinischer Versorgung muss auch dort gesichert werden, wo schwache staatliche Kapazitäten und Konflikte mit hoher Unsicherheit herrschen“, sagte die Geschäftsführerin der Kinderrechtsorganisation Wieland. Das Beispiel Äthiopiens zeige, dass sich die Bedingungen verändern lassen: Dem Report zufolge hat sich dort die Müttersterblichkeit seit 2000 um zwei Drittel reduziert. Insgesamt liegt das Land aber immer noch abgeschlagen auf Rang 149. Quelle: Presse
Wie sehr sich die Überlebenschancen zwischen arm und reich verschärfen, machen die Unterschiede in den großen Städten besonders deutlich, die erstmals im Fokus standen. Große Unterschiede gibt es auch bei der politischen Mitbestimmung von Frauen. In Katar, Tonga oder Vanuatu hat keine Frau einen Sitz im Parlament. Im Vergleich besteht das Parlament in Bolivien oder Ruanda aus 50 Prozent Frauen. In Deutschland sind es nur knapp 37 Prozent. Quelle: Presse
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