Nach neuem Raketentest Streit zwischen Nordkorea und Trump verschärft sich

Nach dem jüngsten Raketentest von Nordkorea hat US-Präsident Trump das Regime in Pjöngjang gewarnt. Solch „bedrohende“ Aktionen erhöhten nur die Isolation Nordkoreas. Emmanuel Macron fordert eine „unnachgiebige Politik“.

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Der US-Präsident hat die erneute Provokation aus Nordkorea deutlich verurteilt. Quelle: AP

Washington/Genf/Brüssel/Paris US-Präsident Donald Trump hat den jüngsten Raketentest durch Nordkorea scharf verurteilt und das Regime in Pjöngjang gewarnt. „Die Welt hat Nordkoreas jüngste Nachricht laut und deutlich gehört: Dieses Regime hat seine Verachtung für seine Nachbarn, für alle Mitglieder der Vereinten Nationen und für einen Mindeststandard an akzeptablem Verhalten signalisiert“, erklärte Trump am Dienstag in Washington.

Solch „bedrohende“ Aktionen erhöhten nur die Isolation Nordkoreas. „Alle Optionen sind auf dem Tisch“, fügte er hinzu. Das Militär des diplomatisch isolierten Landes hatte am Dienstagmorgen (Ortszeit) unbeeindruckt von allen Sanktionen eine Rakete von großer Reichweite über Japan hinweg in Richtung offenes Meer abgefeuert.

Zuvor hatte Nordkorea die Spannungen mit verbalen Attacken gegen die USA weiter verstärkt. Der UN-Botschafter des abgeschotteten Landes, Han Tae Song, warf der Regierung in Washington am Dienstag vor, die koreanische Halbinsel auf eine „extrem starke Explosion“ zuzutreiben. Daher habe sein Land „jedes Recht, mit harten Gegenmaßnahmen sein Recht auf Selbstverteidigung in Anspruch nehmen“, sagte er auf einer Abrüstungskonferenz der Vereinten Nationen in Genf. „Die USA sollten komplett die Verantwortung für die katastrophalen Konsequenzen tragen, die daraus folgen.“ Han sprach den neuen Raketentest nicht direkt an, verwies jedoch auf ein gemeinsames Militärmanöver der USA und Südkoreas.

Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat sich für eine „unnachgiebige Politik“ gegenüber dem Land ausgesprochen. Die Anführer aus Pjöngjang hätten ein weiteres Mal ihre „Verantwortungslosigkeit“ bewiesen, sagte Macron am Dienstag in einer außenpolitischen Grundsatzrede in Paris. Frankreich halte sich bereit für neue Initiativen, um eine Eskalation zu vermeiden und Nordkorea zurück an den Verhandlungstisch zu bringen.

Die Europäische Union hat den jüngsten nordkoreanischen Raketentest scharf verurteilt und die Bereitschaft zu weiteren Sanktionen angekündigt. Es werde davon ausgegangen, dass die über die japanische Insel Hokkaido geflogene ballistische Rakete eine Waffe gewesen sei, teilte die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini am Dienstag mit. Die EU werde in enger Abstimmung mit den internationalen Partnern eine „angemessene Reaktion“ in Erwägung ziehen. Dem japanischen Volk sicherte Mogherini angesichts der „unmittelbaren Bedrohung“ volle Unterstützung zu. Das Vorgehen Nordkoreas stelle einen offenen Verstoß gegen internationale Verpflichtungen und eine ernste Gefahr für den Weltfrieden dar, kommentierte sie.

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