Paris Nach Protesten von Spediteuren und Landwirten hat Frankreich eine neue LKW-Maut auf unbestimmte Zeit verschoben. Die Umsetzung der Gebühr sei schwierig, erklärte die Regierung am Donnerstag in Paris. Die sogenannte Ecotax sollte dem Land jährlich 500 Millionen Euro bringen und damit helfen, die Verschuldungskriterien des EU-Stabilitätspaktes wieder einhalten zu können. Die Maut war bereits 2009 ins Auge gefasst worden, aber immer wieder verschoben worden.
Gelten sollte sie für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen Gewicht auf über 4000 Kilometern Haupt- und Nebenstraßen. Ähnlich wie in Deutschland war vorgesehen, dass die Gebühr nach Entfernung sowie Gewicht und Umweltbelastung der Last- und Lieferwagen ausgerichtet wird. Ausgenommen von der Ecotax wären die Autobahnen, da dort bereits seit Jahren eine Maut kassiert wird.
Sollte das Vorhaben komplett gestoppt werden, drohen Frankreich einem Insider zufolge Strafzahlungen von 850 Millionen Euro an das Konsortium Ecomouv, das die Maut für den Staat kontrollieren und kassieren sollte. Ecomouv wird von dem italienischen Konzern Atlantia geführt.