Nur jeder 13. Migranten aus Deutschland zurückgeführt EU-Länder halten sich nicht an Dublin-Verfahren

Deutschland hat um die Übernahme von 72.321 Migranten gebeten. Einem Bericht zufolge sind aber nur knapp über 5000 von anderen EU-Staaten zurückgenommen worden. Das Dublin-Verfahren wirkt wie ein Vorschlag, keine Regel.

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Flüchtlinge wollen in die EU einreisen: Nach dem Dublin-Verfahren müssen Migranten ihre Asylverfahren in dem Land durchlaufen, in das sie zuerst eingereist sind. Quelle: dpa

Berlin Die EU-Mitglieder halten sich nicht konsequent an das Dublin-Verfahren, das klare Regeln für Asylverfahren für Migranten festlegt. Nach einem Bericht der „Bild“-Zeitung (Montag), die sich auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken im Bundestag beruft, nehmen die EU-Staaten nur jeden 13. Migranten aus Deutschland zurück, für deren Asylverfahren sie eigentlich zuständig wären. Nach dem Dublin-Verfahren müssen Migranten ihre Asylverfahren in dem EU-Land durchlaufen, in das sie zuerst eingereist sind.

Nach dem Bericht hat der Bund von Anfang 2016 bis Ende März diesen Jahres andere EU-Länder um Übernahme von 72.321 Migranten ersucht. Tatsächlich zurückgeführt wurden aber nur 5321 (7,3 Prozent) der betroffenen Personen. Umgekehrt stellten andere EU-Länder für 39.251 Migranten Übernahmeersuchen an Deutschland. Aufgenommen wurden davon 14.566 (37,1 Prozent) Betroffene.

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