Parlament im Exil Ukrainischer Ex-Premier gründet Schattenkabinett

„Die Ukraine braucht dringend eine Erneuerung“: Der ukrainischer Ex-Premierminister Nikolai Asarow gründet in Moskau eine Exilregierung. Das „Komitee zur Rettung der Ukraine“ soll Neuwahlen in der Heimat erzwingen.

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Chef des Schattenkabinetts: Der ehemalige ukrainische Ministerpräsident Nikolai Asarow. Quelle: dpa

Moskau Mit einem Schattenkabinett will der im russischen Exil lebende ukrainische Ex-Regierungschef Nikolai Asarow die prowestliche Führung in Kiew unter Druck setzen. „Wir brauchen vorgezogene Wahlen, Präsidenten-, Parlaments- und Kommunalwahlen“, forderte Asarow bei der Präsentation seines „Komitees zur Rettung der Ukraine“ am Montag in Moskau. „Die Ukraine braucht dringend eine Erneuerung“, meinte er.

An der Spitze der alternativen Führungsmannschaft steht der frühere Rada-Abgeordnete Wladimir Olejnik, der als Präsidentenanwärter der Gruppe gehandelt wird. Viele weitere Namen nannte Asarow aber nicht.

Zahlreiche Mitglieder des Komitees lebten und arbeiteten in der Ukraine, daher sei es gefährlich, sie zu nennen, sagte er zur Begründung.

Der 67-jährige Asarow war 2014 nach seiner Entlassung als Regierungschef vor den blutigen Maidan-Protesten in Kiew geflohen und lebt seither in Russland. Mit der Flucht verlor er seinen politischen Einfluss in der Ukraine. Asarow bezeichnet den damaligen Machtwechsel als einen vom Ausland gesteuerten Putsch. Er wirft der prowestlichen Führung in Kiew vor, mit dem Krieg gegen prorussische Separatisten im Donbass das Land an den Rand des Chaos zu führen.

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