Recep Tayyip Erdogan EU-Beitritt der Türkei „nicht um jeden Preis“

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will einem Bericht zufolge keinen EU-Beitritt seines Landes um jeden Preis. Stattdessen könne sich die Türkei einem Sicherheitsblock asiatischer Staaten anschließen.

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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will keinen EU-Beitritt seines Landes um jeden Preis. Quelle: REUTERS

Die Türkei braucht ihrem Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zufolge einen EU-Beitritt „nicht um jeden Preis“. Stattdessen könne sich sein Land einem Sicherheitsblock asiatischer Staaten um China und Russland anschließen, sagte Erdogan zu Journalisten auf dem Rückflug von einem Besuch in Usbekistan und Pakistan.

Mit einem Beitritt zu der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) könne die Türkei politisch deutlich freier agieren, sagte er der Zeitung „Hürriyet“ vom Sonntag zufolge. Er habe auch schon mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin darüber gesprochen. Die Türkei ist Nato-Mitglied und hat das zweitgrößte Heer des Militärbündnisses nach den USA.

Der SCO gehören neben Russland und China auch die zentralasiatischen Staaten Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan und Usbekistan an. Die Organisation wurde 2001 als regionaler Sicherheitsblock gegründet, mit dem Ziel eines besseren Schutzes vor Islamisten und Drogenschmugglern aus Afghanistan.

Schlüsselstaat Türkei

Die Türkei hat wie Weißrussland den Status eines Gesprächspartners, der an Treffen auf Ministerebene ohne Stimmrecht teilnehmen darf.

Die Beitrittsgespräche zwischen der Europäischen Union und der Türkei stecken schon länger in einer Sackgasse. Das Vorgehen der türkischen Behörden unter anderem gegen Opposition und Medien nach dem Putschversuch hat den Streit zwischen beiden Seiten zusätzlich verschärft. In der EU mehrten sich zuletzt Forderungen, die Beitrittsgespräche auszusetzen.

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