Solarstreit USA erhöhen Strafzölle gegen chinesische Firmen

Der Handelsstreit zwischen China und den USA geht in die nächste Runde: Das US-Handelsministerium hat die Strafzölle auf Solar-Technik aus China deutlich angehoben. Der lachende Dritte ist die deutsche Solarworld.

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Nach dem Nachfrageeinbruch in Europa sorgt die rasant steigende Nachfrage in Übersee für einen Hoffnungsschimmer in der Solarbranche. Quelle: dpa

Düsseldorf Die USA schotten sich weiter gegen Solarimporte aus China ab und fachen damit den Handelsstreit der beiden Länder neu an. Das US-Handelsministerium hob die Strafzölle auf Solar-Technik aus China auf über 50 Prozent an von zuvor über 30 Prozent. Produkte aus Taiwan wurden mit Zöllen von rund 20 Prozent belegt.

Während die deutsche Solarworld, die einen Ableger in Amerika hat, den Schritt begrüßte, kritisierte der chinesische Wettbewerber Yingli die Zölle scharf und warnte wie auch die norwegische REC Silicon vor steigenden Preisen. Neben Yingli sind von den US-Zöllen auch die chinesische Trina Solar, Suntec Power und die taiwanische Motech Industrie betroffenen sowie all jene, die chinesische oder taiwanische Teile in ihren Solarprodukten verwenden.

Milan Nitzschke, Präsident der europäischen Industrieinitiative EU ProSun und Solarworld-Manager, erklärte am Mittwoch, die bereits zuvor geltenden Antidumpingzölle auf chinesische Solarzellen und Module, die diese Zellen enthalten, seien von den chinesischen Solarherstellern in großem Umfang durch Fertigung etwa in Taiwan umgangen worden. „Diese Umgehung wird mit den neuen Zollfestsetzungen nun gestoppt.“ Yingli-Chef Liansheng Miaot entgegnete indes: „Die jüngste Entscheidung ist die Fortsetzung der anhaltenden Drangsalierung des amerikanischen Solarmarktes und das zu einer Zeit, in der dieser in nie dagewesenem Maße wächst.“

Solarworld betreibt in Hillsboro/Oregon die nach eigenen Angaben größte Fertigung von Solarprodukten in den USA und erzielte im dritten Quartal über 40 Prozent des Absatzes im US-Markt. Nach dem Nachfrageeinbruch in Europa – vor allem in Deutschland – sorgt die derzeit rasant steigende Nachfrage in Übersee für einen Hoffnungsschimmer in der krisengeschüttelten Branche.

Solarworld spielt sowohl in den USA wie auch in Europa eine maßgebliche Rolle in dem Handelsstreit mit China. Mit seinen Vorwürfen, chinesische Solarfirmen erhielten durch staatliche Subventionierung Wettbewerbsvorteile und überschwemmten die Märkte mit Dumpingpreisen, hatte Solarworld sowohl in der EU wie auch in Übersee Dumpingverfahren initiiert. Die Aktien des Unternehmens stiegen am Mittwoch um vier Prozent.

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