Syrien Armee intensiviert Kampf um Wasserversorgung

Die Feuerpause in Syrien bröckelt weiter: Die Armee kämpft mit Gefechten um Wasserquellen bei Damaskus. Die Regierung wirft den Rebellen zudem vor, die Quellen mit Diesel verunreinigt zu haben.

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Die Kämpfe zwischen Armee und Rebellen gehen weiter. Quelle: Reuters

Amman Ungeachtet der Feuerpause treibt die syrische Armee ihre Offensive zur Rückeroberung eines Tals bei Damaskus voran, um Rebellen die Kontrolle über wichtige Süßwasserquellen zu entreißen. In den vergangenen 48 Stunden hätten das Militär und Hisbollah-Kämpfer das Gebiet verstärkt beschossen und aus der Luft bombardiert, sagten Bewohner und Rebellen am Freitag. Entscheidend vorangekommen seien die Regierungskräfte jedoch bislang nicht bei ihrem Versuch, in das Tal vorzudringen. Ein Angebot der Regierung, das Gebiet zu verlassen und in die von Rebellen gehaltene Provinz Idlib abzuziehen, lehnten die Aufständischen ab.

In dem Tal am nordwestlichen Rand von Damaskus liegen die Ain al-Fidscha Quellen. 70 Prozent des in der Hauptstadt benötigten Wassers stammt normalerweise von dort. Doch seit die Pumpenanlage beschädigt wurde, leidet die Millionenmetropole unter einer massiven Knappheit. Die Regierung wirft den Rebellen zudem vor, die Quellen mit Diesel verunreinigt zu haben. Die Preise für Wasser in Flaschen haben sich nach Angaben von Bewohnern inzwischen verdreifacht.

Die Offensive belastet die von Russland und der Türkei vermittelte Waffenruhe, die eigentlich den Weg für Friedensgespräche in Kasachstan ebnen soll. Diese stehen jedoch auf der Kippe, nachdem Rebellen vorbreitende Gespräche auf Eis gelegt haben wegen angeblich anhaltender Verstöße der Armee gegen die Waffenruhe.

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