Telefonat mit Erdogan Trump schickt CIA-Chef als Berater nach Ankara

US-Präsident Trump und sein türkischer Kollege Erdogan haben sich der engen Partnerschaft beider Länder versichert. Ein Thema: der Anti-Terror-Kampf. CIA-Chef Pompeo fliegt zu Sicherheitsgesprächen in die Türkei.

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US-Präsident Donald Trump im Oval Office – per Telefon hat er Kontakt mit Präsident Recep Tayyip Erdogan aufgenommen. Quelle: dpa

Washington US-Präsident Donald Trump und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan haben ihre gemeinsame Verpflichtung im Kampf gegen Terrorismus betont. Trump habe bekräftigt, die Türkei sei ein „strategischer Partner und Nato-Verbündeter“, teilte das Weiße Haus nach einem Telefongespräch der Staatenlenker am Dienstag mit. Der US-Präsident habe zudem die Rolle der Türkei im Vorgehen gegen die Terrormiliz Islamischer Staat begrüßt – und ein gemeinsames Vorgehen vereinbart.

Die Kooperation betreffe die beiden von der Extremisten-Miliz Islamischer Staat (IS) kontrollierten Städte Rakka und Al-Bab, verlautete am Mittwoch aus Regierungskreisen in Ankara. Erdogan habe die USA zudem aufgefordert, nicht länger die Kurdenmiliz YPG zu unterstützen. Weitere Themen in dem Telefonat seien eine Sicherheitszone in Syrien, die Flüchtlingskrise und der Kampf gegen Terror gewesen.

Die YPG gehört zu einer von den USA unterstützten Anti-IS-Allianz und gilt als der schlagkräftigste Verbündete des Westens gegen den IS. Das türkische Militär bekämpft dagegen die Kurdenmiliz in Syrien. Die Türkei hatte Trump bereits vor dessen Amtsantritt aufgefordert, mit der Miliz zu brechen.

Unter der US-Vorgängerregierung von Barack Obama waren die Beziehungen zur Türkei daher angespannt. Ankara kritisierte wiederholt, dass die USA einen Prediger nicht auslieferten, den die Türkei für den gescheiterten Putschversuch im Sommer verantwortlich macht. Zudem zeigte sie sich erbost, weil die USA im Kampf gegen den IS syrisch-kurdische Milizen unterstützen.

Am Donnerstag wird bereits CIA-Chef Mike Pompeo in der Türkei erwartet. Der Direktor der US-Geheimdienstbehörde wird mit der türkischen Regierung über Sicherheitsfragen beraten. Dabei werde es unter anderem um die Bewegung des in den USA lebenden Geistlichen Fethullah Gülen gehen, den Ankara als Drahtzieher des vereitelten Putsches vom Juli 2016 sieht.

Seit dem Putschversuch geht die türkische Regierung massiv gegen mutmaßliche Gülen-Anhänger vor. Sie fordert von den USA die Auslieferung des Geistlichen. Zugleich will Ankara erreichen, dass die USA die syrischen Kurden nicht mehr unterstützt. Die Regierung sieht diese als Verbündete der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK in der Türkei an. Im Nachbarland Syrien bekämpfen türkische Truppen im Windschatten des Bürgerkriegs kurdische Rebellen und die Terrormiliz Islamischer Staat.

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