Terror-Miliz Boko-Haram 65 Tote bei Selbstmordanschlag in Nigeria

In einem Flüchtlingscamp in Nigeria haben sich zwei Mädchen in die Luft gesprengt und 65 Menschen in den Tod gerissen. Bundespräsident Joachim Gauck hält sich zurzeit in Nigeria auf.

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Eine Gruppe Kinder flieht vor den Islamisten von Boko Haram. Die Terrorgruppe verübt sogar Anschläge in Flüchtlingscamps. Quelle: AFP

Lagos Bei dem Selbstmordanschlag zweier Mädchen in einem Flüchtlingslager im Norden Nigerias sind nach neuen Angaben mindestens 65 Menschen ermordet worden. Die verschleierten Mädchen hätten sich als Flüchtlinge ausgegeben, um Zugang zu dem Lager in der Stadt Dikwa zu erhalten, sagte ein Mitarbeiter der Behörde für Krisenmanagement der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag.

Die Täterinnen hätten ihre Sprengstoffgürtel gezündet als Hunderte Menschen an der Essensausgabe Schlange standen, hieß es. Mindestens 78 Menschen seien verletzt worden. Dikwa ist etwa 90 Kilometer von der Großstadt Maiduguri entfernt, wo es immer wieder Anschläge der islamischen Terrormiliz Boko Haram gibt.

Hier leben Tausende Menschen, die vor Boko Haram geflohen sind. Boko Haram terrorisiert seit Jahren Teile des westafrikanischen Landes. Die Islamisten wollen einen Gottesstaat mit strengster Auslegung des islamischen Rechts, der Scharia. Sie haben seit 2009 mindestens 14 000 Menschen getötet.

Derzeit hält sich Bundespräsident Joachim Gauck in Nigeria auf. Er besuchte am frühen Nachmittag ein Flüchtlingscamp in Abuja und rief zum gemeinsamen Kampf gegen den Terrorismus auf.

In Nigeria seien mehr als zwei Millionen Menschen geflohen, um den „mörderischen Anschlägen“ der islamistischen Terrormiliz Boko Haram zu entkommen, sagte Gauck in Abuja. Die Hauptstadt Nigerias, in der er heute auch vom nigerianischen Präsidenten empfangen wird, liegt etwa 12 Autostunden südlich vom Ort des Anschlags.


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