Trump beruft neuen Stabschef Reince Priebus muss für Kelly weichen

Der Stabschef des Weißen Hauses, Reince Priebus, tritt zurück. Aber nur, um seinem Rauswurf zuvorzukommen. Auf ihn folgt ein Ex-General, der jetzt Ruhe und Ordnung in das chaotische Weiße Haus bringen soll.

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San Francisco Das ging schnell. Nur einen Tag nach einer üblen Verbalattacke von Kommunikationschef Anthony Scaramucci auf Stabschef Reince Priebus wirft US-Präsident Donald Trump Priebus aus dem Amt. Scaramucci hatte Priebus kaum verholen unverhohlen unterstellt, er sei Quelle von Geheiminformationen an die Presse. Gegenüber einem Journalisten bezeichneter er den Stabschef als „paranoiden Schizophreniker“. Priebus habe „seinen Rücktritt eingereicht“, teilte das Weiße Haus lediglich mit.
Nachfolger als Stabschef wird jetzt Heimatschutzminister John Kelly, teilte Trump in einem Tweet mit.

Der Ex-General habe einen „guten Job gemacht“, erklärte Trump, er sei „ein wahrer Star“ seiner Regierung. Priebus hatte sich zuvor bei Trump gegen die Einstellung von Scaramucci ausgesprochen. Der damalige Sprecher des Weißen Hauses, Sean Spicer, hatte direkt nach der Ernennung des früheren Hedgefonds-Managers seinen Job hingeworfen.
Priebus stand schon lange in der Kritik, weil er die anhaltenden Leaks aus dem Weißen Haus nicht stoppen konnte und nie ein enges Vertrauensverhältnis zu Trump aufbauen konnte. Es soll zu regelmäßigen internen Machtkämpfen zwischen ihm dem Trump-Chefstrategen Steve Bannon und Trump-Schwiegersohn Jared Kushner gekommen sein. Aber letztlich könnte das erneute Scheitern der Gesundheitsreform Trumpcare sein Ende eingeläutet haben. Der Stabschef hatte es offensichtlich nicht geschafft, die Abgeordneten hinter dem Gesetz zu versammeln, dass Millionen von Amerikanern den Versicherungsschutz kosten wird.

Wer als Heimatschutzminister auf Kerry folgen wird, ist noch unklar. Als nächster dürfte jetzt der Justizminister Jeff Sessions auf der Abschussliste des Präsidenten stehen. Trump hat in über mehrere Tage hinweg bereits öffentlich kritisiert und erklärt, er hätte besser jemand anderes ernennen sollen.

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