Trump reist in den Süden Sandwiches für Floridianer

Millionen Menschen sind noch ohne Strom, etliche verharren in Notunterkünfte: Bei seinem Besuch zeigt sich US-Präsident Donald Trump nach Hurrikan „Irma“ solidarisch mit den Betroffenen - und verteilt Sandwiches.

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US-Präsident Donald Trump (l) und First Lady Melania Trump (M) sprechen in Naples mit Menschen, die vom Hurrikan „Irma“ betroffen sind. Quelle: dpa

New York US-Präsident Donald Trump, Ehefrau Melania und sein Stellvertreter Mike Pence haben am Donnerstag Fort Myers in Florida besucht. Der Ort liegt im Süden des US-Bundesstaats und wurde relativ schwer vom Hurrikan „Irma“ getroffen. Mit USA-Kappe, Regenjacke und Latex-Handschuhen verteilte der Präsident an einem eigens für den Besuch aufgestellten Stand Sandwiches an Anwohner. Später reiste er weiter zum nahe gelegenen Naples.

Trump bedankte sich bei den Behörden und den Helfern vor Ort. „Man hat gedacht, dass Tausende Menschen ums Leben kommen könnten“, sagte er. „Jetzt war es nur eine kleine Zahl, und das ist zu einem großen Teil euch zu verdanken“, sagte er laut Nachrichtenagentur Reuters.

Trump hatte vor und während des Sturms das Katastrophen-Management weitgehend den lokalen Behörden und Floridas Gouverneur Rick Scott überlassen, die sehr gründliche Arbeit geleistet und die Bürger unermüdlich zum Verlassen gefährdeter Gebiete aufgefordert haben.

Insgesamt sind bei dem Sturm 81 Menschen ums Leben gekommen, davon 38 in den USA, und davon wiederum mehr als die Hälfte auf amerikanischen Inseln in der Karibik wie Puerto Rico und den Virgin Islands. Der Sturm hat in der Karibik auch andere Inseln wie St. Martin stark verwüstet.

Starke Zerstörungen gab es auch auf den „Keys“, einer Kette von Inseln südlich von Florida. Außerdem leidet die Stadt Jacksonville im Norden des Bundesstaates besonders stark unter Überschwemmungen. Insgesamt verlief der Sturm aber glimpflicher als erwartet, weil seine Kraft auf dem Weg in Richtung Norden deutlich abnahm. Noch immer aber sind Millionen Menschen in Florida ohne Strom. Tausende verharren noch in Notunterkünften.

Die Münchener Rück hat eine Gewinnwarnung herausgegeben – sie ist besonders stark von den Sturmschäden in der Karibik betroffen. Hinzu kommt, dass kurz zuvor der Wirbelsturm „Harvey“ Teile von Texas unter Wasser gesetzt hatte - und somit ein weiteres Loch in die Taschen des Rückversicherers.

Die Beratungsgesellschaft IHS hat aber eine erste Schadensanalyse überschrieben mit „Nicht so schlimm wie befürchtet“. Darin heißt es: „Die kurzfristigen Ausfälle durch ‚Irma‘ sind beachtlich, aber sie werden die beeindruckenden Wachstumsraten des Bundesstaats mit seiner 950 Milliarden Dollar starken Wirtschaft nicht blockieren.“ Nach Einschätzung der Experten werden die meisten Probleme nur Tage andauern, nicht Wochen. Die Schäden auf den „Keys“ seien groß, rund ein Viertel der Häuser dort wurde zerstört. Diese Inseln beherbergen jedoch nur ein halbes Prozent von Floridas Bevölkerung und seiner Wirtschaftskraft. Der Großraum Jacksonville dagegen steht für acht Prozent der Wirtschaft des Bundesstaats.

Laut IHS wird die Bauwirtschaft von dem Wiederaufbau und der Beseitigung der Schäden profitieren, der Tourismus dagegen möglicherweise noch eine Weile unter Druck bleiben. Zu beachten ist aber, dass während des Sturms viele Hotels ausgebucht waren mit Leuten, die vor dem Sturm geflüchtet sind.

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