Türkei-Einsatz in Syrien Rakka-Befreiung ist ultimatives Ziel

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat die Befreiung der IS-Hochburg Rakka zum Ziel des türkischen Militäreinsatzes in Syrien erklärt. Doch das Vorrücken der Truppen stört die Führung in Damaskus.

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Der türkische Staatspräsident hat die Befreiung Rakkas als Endziel der Militäroffensive seines Landes erklärt. Derzeit läuft eine Offensive türkischer Truppen auf die Stadt Al-Bab rund 30 Kilometer südlich der türkischen Grenze. Quelle: dpa

Istanbul Die Türkei hat nach Worten von Präsident Recep Tayyip Erdogan bei ihrem Einsatz in Syrien die Befreiung der IS-Hochburg Rakka zum Endziel. „Das ultimative Ziel ist die Säuberung der 5000 Quadratkilometern großen Region“, sagte Erdogan am Sonntag in Istanbul. Die türkischen Streitkräfte hätten nicht vor, in Syrien zu bleiben, wenn es in dem Gebiet keine Kämpfer des Islamischen Staates und der Kurden-Miliz YPG mehr gebe.

Derzeit läuft eine Offensive türkischer Truppen auf die Stadt Al-Bab rund 30 Kilometer südlich der türkischen Grenze. Auch syrische Regierungstruppen rücken dort vor. Das birgt das Risiko, dass es zu militärischen Zusammenstößen zwischen der Türkei und Syrien kommt. Zwar bekämpfen beide den IS. Das Vorrücken der Türken auf syrischem Territorium stört aber die Führung in Damaskus – da die Türkei Rebellen unterstützt, die den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad stürzen wollen.

Erdogan hatte nach Angaben aus Regierungskreisen jüngst mit US-Präsident Donald Trump vereinbart, dass beide Länder in Rakka und Al-Bab gemeinsam vorgehen. Erdogan habe Trump zudem aufgefordert, nicht länger die syrische Kurdenmiliz YPG zu unterstützen. Die YPG ist der wichtigste US-Verbündete im Kampf am Boden gegen den IS in Syrien. Erdogan fürchtet aber, dass ein Erstarken der Kurden in Syrien dem Unabhängigkeitskampf der Kurden in der Türkei neuen Schwung verleiht. Trump hat die Vernichtung des IS zu einem Hauptziel seiner Präsidentschaft erklärt. Er will dazu auch die Nato verstärkt einsetzen.

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