Türkei versus Russland Russisches Kampfflugzeug hat offenbar türkischen Luftraum verletzt

Ein russischer Bomber soll das Hoheitsgebiet der Türkei verletzt und nicht auf Warnungen reagiert haben. Für die Türkei ist das eine Provokation: Der Zwischenfall zeige, dass Moskau es auf eine Eskalation ankommen lasse.

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Ein solches Kampfflugzeug hat laut der Türkei ihren Luftraum verletzt. Quelle: ap

Ankara Ein russischer Jagdbomber vom Typ SU-34 hat nach Angaben der türkischen Regierung den Luftraum des Landes verletzt. Der Zwischenfall habe sich am Freitag ereignet, und das Flugzeug habe auf Radarwarnungen nicht reagiert, teilte das türkische Außenministerium am Samstag mit. Der russische Botschafter sei wegen der Luftraumverletzung einbestellt worden. Das Ministerium erklärte weiter, der Zwischenfall zeige, dass Russland es auf eine Eskalation in den Beziehungen beider Staaten ankommen lasse.

Im November hatte die Türkei ein russisches Kampfflugzeug in Syrien abgeschossen, das zuvor den türkischen Luftraum überquert haben soll. Russland bestritt die Verletzung türkischen Hoheitsgebietes. Seitdem sind die Beziehungen zwischen Ankara und Moskau äußerst angespannt. Ein für Mitte Dezember geplantes Treffen zwischen Kremlchef Wladimir Putin und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan hatte nicht stattgefunden.

Russland hat Ende September aufseiten der syrischen Regierung in den Bürgerkrieg eingegriffen. Nach eigener Darstellung bombardiert seine Luftwaffe die Terrormiliz Islamischer Staat. Die Türkei und der Westen werfen Russland jedoch vor, auch gemäßigte Regierungsgegner zu attackieren.

Wegen des Zwischenfalles sind die Beziehungen der beiden Länder stark gespannt. Russland hat Wirtschaftssanktionen verhängt. Die Streitkräfte wurden nach eigenen Angaben außerdem angewiesen, jedes Flugzeug abzuschießen, das für die russischen Soldaten in Syrien eine Bedrohung ist.

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