Genf Die syrische Regierung setzt nach Recherchen von Uno-Ermittlern im Kampf gegen Aufständische weiter verbotene Chemiewaffen ein. Im Januar seien bei der Attacke auf ein Dorf bei Damaskus mindestens sechs Menschen durch Chlorgas verletzt worden, berichtete die Untersuchungskommission des Menschenrechtsrates am Dienstag in Genf. Zwischen Ende Januar und dem 21. Februar hätten mindestens vier weitere Attacken mit Chlorgas stattgefunden, bei denen ein Mensch ums Leben kam und 17 verletzt wurden. Die Verletzten hätten schwere Atemnot und erweiterte Pupillen gehabt.
Auch Schulen seien kein Zufluchtsort mehr für Kinder, sondern würden skrupellos bombardiert, heißt es in dem Bericht. Regierungsnahe Truppen griffen Krankenhäuser und Wasserversorger an. „Das sind Kriegsverbrechen“, halten die Experten fest. Sie prangern auch Exekutionen durch Terrororganisationen und Angriffe anderer bewaffneter Gruppen an.
„Das ganze Land ist eine Folterkammer geworden: ein Ort grausamen Horrors und absoluten Unrechts“, sagte der Hochkommissar für Menschenrechte, Said Raad al-Hussein. „Es ist weltweit das schlimmste von Menschen gemachte Desaster seit dem Zweiten Weltkrieg.“