US-Außenminister Tillerson Zukunft Assads „wird von den Syrern bestimmt“

Bei einem Besuch in der Türkei äußert sich Rex Tillerson zur Lage in Syrien. Die Zukunft von Machthaber Assad hänge von den Bürgern ab. Die syrische Opposition fordert weiter seinen Rückzug.

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Der US-Außenminister äußerte sich am Donnerstag nicht zu einem der größten Streitpunkte zwischen Washington und Ankara, der kurdischen Miliz YPG in Syrien. Quelle: dpa

Ankara Die Zukunft des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad hängt aus Sicht von US-Außenminister Rex Tillerson von den Menschen in Syrien ab. „Der langfristige Status von Präsident Assad wird von den Syrern bestimmt“, sagte er am Donnerstag bei einer Pressekonferenz mit seinem türkischen Kollegen Mevlüt Cavusoglu in Ankara. Welche Rolle der Machthaber bei einer Lösung des Syrienkonflikts spielen soll, ist hoch umstritten.

Unter Ex-Präsident Barack Obama hatten die USA keine politische Zukunft mehr für Assad gesehen, weil er seine Legitimität verloren habe. Obamas Nachfolger Donald Trump hingegen gibt dem Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) absoluten Vorrang. Trump hatte im Wahlkampf erklärt, er möge Assad zwar nicht, aber dieser „töte“ den IS.

Syriens Opposition fordert den Rückzug Assads. Oppositionssprecher Ahmed Ramadan erklärte, Tillerson Äußerungen seien eine Botschaft an diejenigen, die „Baschar al-Assad den Syrern aufzwingen wollen“ und die das politische Überleben des Präsidenten unterstützten. Ausdrücklich nannte er Russland und den Iran.

Tillerson äußerte sich am Donnerstag nicht zu einem der größten Streitpunkte zwischen Washington und Ankara, der kurdischen Miliz YPG in Syrien. Diese führt eine von der internationalen Anti-IS-Koalition unterstützte Offensive gegen die IS-Hochburg Al-Rakka an. Die Kurden gelten als effektive Kämpfer gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) – die Türkei sieht in der YPG aber den syrischen Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK.

Cavusoglu sprach zudem das Thema des in den USA lebenden Predigers Fethullah Gülen an. Ankara macht Gülen für den Putschversuch im Juli vergangenen Jahres verantwortlich und fordert dessen Auslieferung.

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