Die Republikaner müssen Florida im November gewinnen, wollen sie eine realistische Chance auf den Einzug ins Weiße Haus haben. Marco Rubio, Senator aus Florida, könnte diesen wichtigen Bundesstaat mit seinem Heimvorteil gewinnen, hoffen die Parteigranden. Doch in diesem Jahr steht Florida schon in den Vorwahlen im Fokus: Rubio muss Florida gewinnen und Trump schlagen – um überhaupt eine Chance auf die Nominierung zu haben.
„Ich bin sehr optimistisch, dass wir in Florida gewinnen können“, gab sich Rubio am Super Tuesday kämpferisch. Die Partei solle sich hinter ihn scharen, forderte er. Es gehe um die Zukunft der Konservativen. „Die Partei von Lincoln und Reagan und die Präsidentschaft der Vereinigten Staaten werden niemals von einem Hochstapler übernommen werden“, sagte Rubio mit Blick auf Trump, den er mehrmals einen Lügner und Blender nannte.
Fakt ist: Gewinnt Trump sein Auswärtsspiel in Florida – Umfragen sehen ihn derzeit in Florida komfortabel vorne – kann Rubio schwerlich vermitteln, der aussichtsreichere Kandidat zu sein. Es wäre praktisch sein Ende. Beide – Rubio und Trump – werden in den kommenden Tagen gleich mehrere Wahlkampfauftritte in dem Südstaat abhalten. Florida ist der Königsmacher: Nur der „sunshine state“ kann eine Kandidatur Trumps wohl noch verhindern.
Und bei den Demokraten? Da hat sich Hillary Clinton am „Super Tuesday“ erwartungsgemäß gegen Bernie Sanders durchgesetzt. Die frühere US-Außenministerin Clinton gewann zunächst mit Texas, Tennessee, Virginia, Georgia, Alabama, Massachusetts und Arkansas sieben der elf Staaten sowie das Außengebiet in Samoa.
Clinton muss eine Alternative bieten
Bernie Sanders gewann seinen Heimatstaat Vermont, siegte in Oklahoma, Minnesota und in Colorado. Dennoch: Hillary Clinton hat ihre Führung im Rennen um die Mehrheit der Delegiertenstimmen ausgebaut – und kann anfangen, an einer Strategie gegen Donald Trump zu arbeiten.
„Im ganzen Land haben Demokraten heute dafür gestimmt, Mauern einzureißen, so dass wir zusammen großartig sein können“, sagte Hillary Clinton bei einem Auftritt in Florida. „Amerika ist stark, wenn wir alle zusammen stark sind. Amerika hat nie aufgehört, großartig zu sein.“
Der erste Seitenhieb Richtung Trump – und die richtige Strategie, um den 69-Jährigen zu schlagen. Um Trump in die Schranken zu weisen, muss Clinton Amerika eine Alternative zu den Trump’schen Negativ-Nachrichten bieten. Sie muss auf die Stärken des Landes und des Liberalismus verweisen. Clinton darf sich nicht auf Schmierenkampagnen einlassen, sondern muss ihre Wähler mobilisieren: Frauen, Liberale, Millenials.
Einen Fehler sollte Clinton nicht machen: Trump zu unterschätzen. Der Immobilienmogul hat eine erstaunlich große Wählerschaft hinter sich geschart, darunter viele Arbeiter und Mittelständler. Damit könnte Trump – sofern von den Republikanern nominiert wird – die Demokraten in einer Hauptwahl in Staaten angreifen, die eigentlich als klar demokratisch gelten. Pennsylvania etwa, oder Michigan und Wisconsin.
Donald Trump wird schwer zu stoppen sein. Florida kann am 15. März den ersten Versuch unternehmen.