US-Geschäft deutscher Unternehmen Trump – Segen oder Fluch für Dax-Konzerne?

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Mehr Geld für Waffen und Grenzsicherung


Heidelberg Cement

Wichtigster Treiber ist aus Sicht des neuen Präsidenten sein geplantes Konjunkturprogramm. Mit staatlichen Ausgaben will Trump die Arbeitslosigkeit senken und die marode Infrastruktur verbessern. Das heißt: mehr Straßen, Brücken und Autobahnen. 

Profitieren werden Industriefirmen mit starkem US-Geschäft, also Siemens, Linde, Thyssen-Krupp & Co. Möglicherweise größter Gewinner ist Heidelberg Cement, hat Trump doch wiederholt den Bau einer Mauer entlang der mexikanischen Grenze versprochen. So abschreckend das 20-Milliarden-Dollar-Vorhaben auch sein mag – für einige Baukonzerne bedeutet es Geld und für deren Anleger Kursgewinne.

Die wichtigsten Stationen im Leben des Donald Trump
1946Geboren am 14. Juni als viertes von fünf Kindern von Mary und Frederick C. Trump (links): Donald Trump ist der Sohn deutscher Einwanderer und erfolgreicher Immobilienunternehmer. Quelle: AP
1959-1964Schüler der New York Military Academy. Quelle: AP
1964-1966Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Fordham University in New York.1966-1968 Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Wharton Business School in Philadelphia (im Bild). Quelle: Wharton School
1968Eintritt ins Familienunternehmen "Elizabeth Trump & Son", Bauträger und Immobilien.1971 Übernahme des Unternehmens vom Vater. Quelle: AP
ab 1974Investitionen in Hotels, Casinos und Luxus-Apartment-Gebäude; Rechte an Miss-Wahlen, mehrere Biografien, eigene Möbel- und Modemarken. Quelle: AP
1977Hochzeit mit dem Model Ivana Marie Zelnickova und Geburt von Sohn Donald Jr. (im Bild). Quelle: AP
1981Geburt von Tochter Ivanka. Quelle: AP

Weil der Transport von Beton und Zement teuer ist und Heidelberger mit ihrer US-Tochter Lehigh Hanson mit Werken in Arizona, New Mexiko und Texas in der Grenzregion präsent ist, haben sie einen großen Wettbewerbsvorteil. Der wohl größte Mitstreiter, der mexikanische Zementkonzern Cemex, hat aus naheliegenden Gründen bereits abgesagt.

Rheinmetall

Donald Trump will mehr Geld für die Verteidigung ausgeben – und dürfte mit seinem Vorhaben auf Zustimmung des Senats und Kongresses stoßen, der von den Republikanern beherrscht wird. Hiervon profitieren nicht nur amerikanische Rüstungsriesen wie Northrop Grumman, sondern ganz besonders auch ausländische Wettbewerber. Trump hat nämlich die Europäer ermahnt, mehr für ihre äußere Sicherheit auszugeben, wenn sie weiterhin vom Beistand Amerikas profitieren wollen.

Ins Visier rücken die Deutschen, weil sie nur 1,2 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts in die Rüstung investieren. Das liegt hinter dem Zwei-Prozent-Versprechen aus Berlin. Andere Nato-Länder wie Großbritannien, Griechenland und natürlich die USA liegen über dieser Marke. Trump wird Bundeskanzlerin Angela Merkel ganz bestimmt daran erinnern, diese „Sicherheitslücke” zu schließen. Das aber ließe die deutschen Rüstungsausgaben um jährlich mehr als 20 Milliarden Euro gegenüber dem jetzigen Aufwand steigen.

Nicht zufällig zählte deshalb Rheinmetall seit der US-Wahl zu den größten Trump-Profiteuren. Das Unternehmen stellt als einer der größten europäischen Rüstungskonzerne unter anderem Kettenfahrzeuge, Minenräumsysteme, Waffen und Munition her. Rheinmetall würde ganz sicher von steigenden Rüstungsausgaben Berlins und auch anderer Regierungen in Europa profitieren.

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