Von Merkel bis zum Papst: Das sind die einflussreichsten Menschen der Welt

Da hat aber jemand gute Laune. Zurecht: Schließlich ist Angela Merkel in die Liste der 100 einflussreichsten Menschen der Welt zurückgekehrt, die seit 1999 vom „Time“-Magazin veröffentlicht wird. Darin finden sich Politiker, Künstler, Wirtschaftsführer, Popstars, Modeschöpfer und andere. Die Bundeskanzlerin ist schon zum sechsten Mal dabei – allerdings ist sie auch die einzige „Einflussreiche“ aus Deutschland. Die Laudatio schrieb kein Geringerer als...

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...Jürgen Klinsmann. Der deutsche Ex- und derzeitige US-Nationaltrainer feiert die Bundeskanzlerin als Kopf des Wandels. „Ihre Art von Führung - fest, maßvoll und kooperativ - hat geholfen, dass Deutschland wieder einen respektvollen Platz hat, im Fußballstadion ebenso wie in der Weltarena“, schrieb Klinsmann. Das sei bei der Weltmeisterschaft 2006 deutlich geworden, als Deutschland nicht recht wusste, wie stolz es auftreten dürfe. „Sie hat es vorgemacht und Deutschland hat den neuen Ansatz sofort angenommen. Wir haben als Nation einen Stolz gezeigt, wie seit Generationen nicht mehr.“ Auch in der Finanzkrise habe Merkel die Deutschen überzeugen können, dass Wandel nötig sei.

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Bisher war in der Liste niemand so oft dort vertreten wie die Moderatorin und Unternehmerin Oprah Winfrey: neun Mal in 16 Jahren. Dieses Jahr fehlte sie allerdings – und wurde prompt eingeholt von niemand Geringerem als US-Präsident Barack Obama.

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Neben Merkel und Obama werden auch Russlands Präsident Wladimir Putin, die frühere US-Außenministerin Hillary Clinton und ihr Nachfolger John Kerry gelistet. Welch ein Gegensatz zu...

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...Kim Jong Un. Dass auch der nordkoreanische Diktator zu den 100 einflussreichsten Menschen gezählt, zeigt, wie ernst der Konflikt der beiden Länder und die Drohgebärden Nordkoreas und international genommen werden. Bisher kann kaum jemand Kim Jong Uns tiefere Intensionen klar bestimmen. US-Präsident Obama zumindest warnt Nordkorea abermals eindringlich vor einem neuen Atomtest. Im Fall eines neuen Tests werde Nordkorea „eine starke Reaktion der internationalen Gemeinschaft zu spüren bekommen“, schrieb Obama in einem schriftlichen Interview der südkoreanischen Zeitung „JoongAng Ilbo“.

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Sie wurde von ihren Arbeitgebern mit einem Schrubber, einem Kleiderbügel und einem Lineal geschlagen: Erwiana Sulistyaningsih. Die Aktivistin Somaly Mam bezeichnet die 23-jährige Pakistani in ihrer Laudatio als „mutige Frau“, die mit ihrem Einsatz eine nachhaltige Veränderung für ihre „ungeschützten und oft unsichtbaren“ Kolleginnen erreichen könne. Sulistyaningsih war im Januar mit schweren Verletzungen nach Indonesien zurückgekehrt und hatte ihren Fall publik gemacht. In Hongkong muss sich ihre 44-jährige Arbeitgeberin mittlerweile wegen Körperverletzung vor Gericht verantworten.

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So jung, und schon so bekannt: Malala Yousafzai ist mit 16 Jahren die jüngste auf der Liste. Die Pakistani war wegen ihres Eintretens für die Bildung von Mädchen von Taliban schwer verletzt worden war. US-Präsident Barack Obama hatte sie daraufhin zum „tapfersten Mädchen der Welt“ erklärt. Nach dem Attentat wurde sie von dem britischen Porträtisten Jonathan Yeo gemalt. Das Auktionshaus Christie's versteigert im Mai das Porträt. Der Künstler will den Erlös der Malala-Stiftung spenden, die sich für die Ausbildung von Mädchen einsetzt. Die Versteigerung soll am 14. Mai stattfinden. Christie's erwartet einen Preis zwischen 44.000 und 58.000 Euro.

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Spätestens seit Edward Snowden wissen wir, dass unsere Daten alles andere als privat sind. Seit seinen Enthüllungen über die globalen Abhörpraktiken der NSA ist weltweit eine rege Debatte über Internetsicherheit entbrannt. Wegen seiner Teilnahme an einer Fernsehshow mit Kremlchef Putin wurde der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter allerdings zuletzt scharf kritisiert. Der einstige US-Botschafter in Moskau, Michael McFaul, nannte Snowdens Frage zur Massenausspähung in Russland „idiotisch“ und „peinlich“. „Unterbindet, bewahrt oder analysiert Russland in irgendeiner Form die Kommunikation von Millionen Menschen?“, hatte Snowden in einer Video-Zuschaltung in Putins TV-Sendung „Direkter Draht“ gefragt. Der IT-Experte rechtfertigte sich, er habe die Chance nutzen wollen, vor einem an gesteuerte Medien gewöhnten Publikum das Tabu der staatlichen Überwachung zu brechen. „Zudem habe ich gehofft, dass Putins Antwort - wie auch immer sie ausfällt - die Möglichkeit für seriöse Journalisten und die Zivilgesellschaft öffnet, die Diskussion fortzuführen“, schrieb Snowden im „Guardian“.

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Er gehört auf die Liste wie das Amen in der Kirche: Jorge Mario Bergoglio alias Papst Franziskus wird in der Kategorie Religion gelistet. Bereits Ende 2013 hatte ihn das Magazin zur „Person des Jahres“ gekürt. Ob es das bescheidene Kirchen-Oberhaupt überhaupt interessiert? Wohl kaum. An diesem Samstag empfängt der Argentinier den ukrainischen Regierungschef Arseni Jazenjuk. In seiner Osterbotschaft hatte Franziskus dazu aufgerufen, die Zukunft der Ukraine im Geist der Einheit und des Dialogs zu gestalten. Auch das belgische Königspaar und mehrere Staatschefs kommen, darunter der polnische Präsident Bronislaw Komorowski.

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Das „Time“-Magazin huldigt Jason Collins nicht etwa wegen seiner sportlichen Erfolge. Nein, der amerikanische Basketballer hatte sich im April 2013 als erster aktiver US-Profisportler offen zu seiner Homosexualität bekannt. „Ich freue mich, die Debatte anzuschieben“, sagte der damals 34-Jährige. Sein öffentlicher Vorstoß hatte Erfolg, mehrere US-Sportler taten es ihm gleich. Weitere Sportler in der „Time“-Liste sind Fußballer Christiano Ronaldo, American-Football-Spieler Richard Sherman, Tennisspielerin Serena Williams und Golferin Lydia Ko.

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Janet Yellen ist Anfang des Jahres zur Vorsitzenden der US-Notenbank gewählt worden. Die 67-Jährige ist die erste Frau an die Spitze der Zentralbank der weltgrößten Volkswirtschaft. Die Ökonomin und Arbeitsmarktexpertin, die vor ihrem Wechsel in die Hauptstadt die Fed von San Francisco leitete, steht für einen lockeren geldpolitischen Kurs. Beobachter rechnen damit, dass Yellen die Zinswende frühestens im Spätsommer 2015 einleiten wird. Kritiker fürchten, dass diese Politik des billigen Geldes zu Vermögenspreisblasen führt.

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Jeff Bezos gilt als einer der spektakulärsten Manager-Persönlichkeiten weltweit. Der 50-Jährige, der als Kind viel Zeit auf der Ranch seines Großvaters in Texas verbrachte, gründete 1994 Amazon. Seine Firma überlebte das Platzen der Internet-Blase vor mehr als zehn Jahren und ist der weltgrößte Online-Einzelhändler. Bezos „denkt in Jahrzehnten und Jahrhunderten“, sagte ein ehemaliger Manager des weltgrößten Kaufhauses einmal über seinen Chef. Bislang gehörte vor allem die Raumfahrt zu seinen Hobbies. Im vergangenen Jahr investierte Bezos in die US-Tageszeitung „Washington Post“.

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Auch sein chinesisches Pendant hat das „Time“-Magazin gelistet: Jack Ma hatte vor 15 Jahren die Idee für Chinas größten Online-Händler Alibaba und gilt heute als einer der reichsten Menschen weltweit. 2003 folgte Taobao.com, das momentan führende Auktionshaus im asiatischen Raum. Korrespondent Michael Schuman feiert den Chinesen ihn seiner Laudatio als den „König des E-Commerce“.

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Vom Disney- zum Pop-Star: Miley Cyrus gehört mittlerweile zu den beliebtesten Sängerinnen der Welt. Die Lobhudelei des Magazins wird sie derzeit nur bedingt interessieren: Wegen einer hartnäckigen Erkrankung hat sie alle noch ausstehenden US-Konzerte ihrer Bangerz-Tour in den August verschoben. Ihre für Mai und Juni geplanten Auftritte in Europa seien allerdings nicht gefährdet, heißt es. Auch ihre Berufskollegen Beyoncé und Pharrell Williams sind gelistet.

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