Wahl des „Time Magazine“ Angela Merkel ist die „Person des Jahres“

Die Bundeskanzlerin ist eine der großen Persönlichkeiten des 21. Jahrhunderts. Das US-Magazin „Time“ wählte Angela Merkel deshalb zur „Person des Jahres 2015“. Warum die Wahl auf sie fiel und wer ihre Vorgänger waren.

2015: Angela MerkelBundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist vom New Yorker „Time“-Magazin als „Person des Jahres“ 2015 ausgezeichnet worden. Die 61-Jährige habe sich im Kampf gegen die Pleite Griechenlands, in der Flüchtlingskrise und nach den Pariser Terrorattacken engagiert, schrieb das Journal zur Begründung am Mittwoch. „Bei Merkel schwang ein anderer Wertekanon - Menschlichkeit, Güte, Toleranz - mit, um zu zeigen, wie die große Stärke Deutschlands zum Retten statt zum Zerstören genutzt werden kann. Es ist selten, einen Anführer bei dem Prozess zuzusehen, eine alte und quälende nationale Identität abzulegen.“ Auf Platz zwei der „Time“-Rangliste folgt der selbst ernannte Kalif der Terrororganisation Islamischer Staat, Abu Bakr al-Bagdadi, dahinter die US-Bürgerrechtskampagne „Black Lives Matter“ (schwarze Leben zählen). Merkel ist seit fast 30 Jahren die erste Frau, die mit dem Titel gekürt wird Quelle: dpa
2014: Die Ebola-BekämpferIm Jahr 2014 wurde nicht eine einzelne Person ausgezeichnet, sondern gleich eine ganze Gruppe: Alle Ärzte, Krankenpfleger und sonstigen Unterstützer, die geholfen haben, das tödliche Ebola-Virus zu bekämpfen, wurden vom "Time"-Magazin gekürt. "Sie sind Risiken eingegangen und haben nicht nachgelassen, sie haben Opfer gebracht und (Leben) gerettet", begründete die "Time"-Jury die Entscheidung. Die medizinischen Helfer sind bei der Behandlung von Ebola-Patienten hohen Risiken ausgesetzt: Viele Ärzte und Krankenschwestern steckten sich in Westafrika an, aber auch bei der Behandlung von Ebola-Patienten in den USA und Europa. Das Virus wird durch den Kontakt mit Körperflüssigkeiten übertragen. Quelle: dpa
2013: Papst FranziskusPapst Franziskus wurde im März 2013 für viele völlig unerwartet zum Papst gewählt – und dann noch vom Time-Magazin zur "Person des Jahres". Kaum ein anderer Akteur auf der Weltbühne habe jemals "so schnell so viel Aufmerksamkeit" von allen Seiten erhalten wie das amtierende Oberhaupt der katholischen Kirche, begründete das US-Magazin seine Wahl. Der Südamerikaner versucht mit seinen ernst gemeinten Reformvorschlägen, die katholische Kirche inhaltlich und strukturell zu erneuern. Papst Franziskus gilt als ehemaliger Pförtner, Türsteher, Techniker und Literaturlehrer als sehr bodenständig und menschennah. Quelle: dpa
2012: Barack ObamaNach 2008, als Obama als erster schwarzer Präsident ins Weiße Haus einzog, wurde Obama auch in diesem Jahr zur „Person of the Year“ gewählt. Die USA seien derzeit von „historischen kulturellen und demografischen Veränderungen“ betroffen, schrieb die Zeitschrift auf ihrer Internetseite. Obama sei dabei „der Architekt dieses neuen Amerikas“. Dem 51-Jährigen sei es gelungen, aus einer Schwäche eine Chance zu machen.Dass ein Präsident zweimal zur „Person des Jahres“ gewählt wird, ist nichts ungewöhnliches. In der Vergangenheit wurden alle Präsidenten, die im Amt bestätigt worden sind, etwa sein Vorgänger George W. Bush oder Ronald Reagan, dieser Titel zugesprochen. Quelle: Reuters
2011: Der ProtestlerKeine einzelne Persönlichkeit ist im vergangenen Jahr gekürt worden, sondern gleich ein paar Millionen. Das Time-Magazin wählte den Protestler zur Person des Jahres 2011, um vor allem den Demonstranten des Arabischen Frühlings Respekt zu zollen. Diese hätten nicht nur ihre Beschwerden geäußert, sondern die Welt verändert, urteilte das US-Magazin. Quelle: dapd
2010: Mark ZuckerbergWenn ein Einzelner Millionen von Menschen miteinander verbindet, dann hat er eine große Auszeichnung verdient. Deshalb gewann Facebook-Gründer Mark Zuckerberg 2010 den Titel „Person of the Year“. Die Erfindung und Umsetzung eines Systems, das den weltweiten Informationsaustausch revolutioniert, war dem Time-Magazin Begründung genug für ihre Entscheidung. Quelle: Reuters
2009: Ben BernankeNatürlich machte im Jahr der globalen Wirtschaftskrise ein Ökonom das Rennen. Überraschend war jedoch, dass die Wahl auf den stille Ben Benanke, Chef der US-Notenbank, fiel. Sein Name war im Zusammenhang mit der Krise nur selten aufgetaucht. Doch eben dies, veranlasste das Time-Magazin zu seiner Entscheidung: Benanke habe eine ökonomische Katastrophe durch sein taktvolles, leises Agieren verhindert. Quelle: dapd
2008: Barack ObamaNach seiner historischen Wahl zum ersten schwarzen Präsidenten der USA, wurde Barack Obama auch zur „Person of the year“ gekürt. Er habe nicht nur eine der verrücktesten Wahlen gegen große politische Persönlichkeiten gewonnen, sondern auch den Rassismus übertrumpft, urteilte das Time-Magazin. Quelle: Reuters
2007: Wladimir Putin Er sei ein außergewöhnlicher Politiker, bescheinigte das Time-Magazin 2007 Russlands Präsident Vladimir Putin. Er habe Russland geprägt und verändert wie kein Zweiter - die Nation härter und trotziger gemacht. Eigenschaften, die auch ihm zugeschrieben werden. Quelle: dapd
2006: DuBeinahe revolutionär fiel die Wahl des US-Magazins 2006 aus: Du bist die Person des Jahres. Damit wollte Time einem neuen, einzigartigen Gemeinschaftsgefühl Tribut zollen. Wikipedia, YouTube oder MySpace - beweisen, dass die Welt nicht länger einigen wenigen großen Persönlichkeiten gehört, sondern jedem Einzelnen, so das Magazin. Quelle: dpa
2005: Die guten SamariterDas Ehepaar Gates und der Frontsänger der irischen Rockband U2, Bono, müssen sich den Titel der Person des Jahres 2005 teilen. Alle setzen sich stark für die Bekämpfung der weltweiten Armut ein, indem sie Spenden sammeln oder eine eigene Stiftung betreiben. Diesen Engagement nahm die Time zum Anlass, alle drei zu ehren. Quelle: dpa
2004: George W. BushAmerikas Intervention in den Irak ist bis heute eines der kontroversesten Themen aller Zeiten. Sein Name ist auf ewig damit verbunden: George W. Bush, 43. Präsident der USA. Das Time-Magazin verweist mit der Ehrung auf seine harte politische Linie und sein Durchsetzungsvermögen. Quelle: Reuters
2003: Der amerikanische SoldatSie sind das Gesicht Amerikas, erklärte das Time-Magazin seine Entscheidung. Die Soldaten seien das Symbol für den guten Willen der USA, die Demokratie überall hin zu bringen. Doch die Zeitschrift erinnert damit auch an den Irakkrieg und seine Konsequenzen. Quelle: dapd
2002: The WhistleblowersDrei mutige Frauen mischten 2002 die USA auf. Allen voran Sheron Watkins (Bild). Die Vizepräsidentin von Enron entdeckte die ungenaue Buchführung ihres Konzerns und schlug Alarm. Ihre Kollegin Cynthia Cooper von WorldCom tat es ihr gleich. Ebenfalls für Aufruhr sorgte die FBI-Mitarbeiterin Coleen Rowley, als sie den entscheidenden Hinweis auf einen der Attentäter des 11. Septembers gab. Auch wenn nicht alle Frauen rechtzeitig angehört wurde, so sind sie doch Vorbild einer aufmerksamen Gesellschaft und Trägerinnen des Titels „Person of the Year“. Quelle: Reuters
Diese Bilder teilen:
  • Teilen per:
  • Teilen per:
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%