AfD Co-Chefin Weidel trifft sich in Paris mit Le Pen

Seit der Offenlegung der migrationspolitischen Absichten der AfD ist das Verhältnis zu der französischen Rechtsaußen-Partei RN angespannt. 

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Quelle: dpa

Die Co-AfD-Chefin Alice Weidel hat sich am Dienstag mit Marine Le Pen von der französischen Rechtsaußen-Partei Rassemblement National (RN), getroffen. „Wir haben viele politische Themenfelder besprochen und festgestellt, dass wir bei den großen Problemen der heutigen Zeit die gleichen Lösungsansätze verfolgen“, schrieb Weidel auf der Plattform X. Sie bedanke sich für den „herzlichen Empfang“ in Paris.

Auch der RN-Parteichef Jordan Bardella habe an dem Gespräch teilgenommen. Hintergrund des Treffen waren Verstimmungen zwischen beiden Rechtsaußen-Parteien nach der Berichterstattung über die umstrittene Konferenz in Potsdam, in der es auch um massenhafte Abschiebung von Migranten aus Deutschland gegangen sein soll.

Le Pen, die RN-Fraktionsvorsitzende in der französischen Nationalversammlung ist, hatte sich danach kritisch über die AfD geäußert. Sie sehe sich in deutlichem Widerspruch zu dem, was dort besprochen worden sein soll, hatte die französische Politikerin damals gesagt. „Wir werden gemeinsam über so wichtige Differenzen ... diskutieren müssen und sehen, ob diese Differenzen ... Auswirkungen auf unsere Fähigkeit haben, uns in einer Gruppe zu verbünden oder nicht“, hatte sie mit Blick auf die bisherige Fraktionsgemeinschaft im Europäischen Parlament (EP) angekündigt.

Dabei geht es vor allem um Vorstellungen einer sogenannten Remigrations-Politik, die die AfD verfolgt. Sie sei damit absolut nicht einverstanden. Die AfD hatte dementiert, dass sie etwa die Deportation deutscher Staatsbürger mit Migrationshintergrund befürwortet.

RN und AfD gehören im EP gemeinsam zu der rechtsgerichteten Fraktion Identität und Demokratie, zu deren Mitglieder etwa auch die Lega in Italien oder die FPÖ in Österreich zählen. Le Pen will 2027 einen erneuten Versuch unternehmen, in Frankreich die Präsidentschaftswahlen zu gewinnen.

Die AfD liegt in Umfragen in Deutschland bundesweit an zweiter Stelle - laut neuer Forsa-Umfrage mit 17 Prozent. Ein Konflikt beider Parteien würde die Fraktion im EP deutlich schwächen.

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