Bundesversammlung Diese Promis wählen den Bundespräsidenten

Die Regierungsparteien sind nach dem Wulff-Debakel vorsichtig. Sie nominierten für die Gauck-Wahl am Sonntag vor allem Berufspolitiker. Einige Schauspieler, Sportler und gesellschaftliche Größen sind dennoch dabei.

Der Bundesversammlung, die das Staatsoberhaupt wählt, gehören 1 240 Wahlfrauen und Wahlmänner an. Es sind alle 620 Bundestagsabgeordneten sowie eine gleiche Anzahl von Abgesandten aus den Ländern, die nicht Parlamentarier sein müssen. In der Vergangenheit waren das auch Nicht-Politiker/ Prominente. Am Sonntag dürfen aber vor allem Berufspolitiker an die Wahlurne treten. Zu groß ist offenbar die Furcht – vor allem im Regierungslager – vor Abweichlern. Etwas Glamour wird es in der 15. Bundesversammlung dennoch geben. So schickt die nordrhein-westfälische CDU die Frauenrechtlerin Alice Schwarzer nach Berlin. Quelle: dpa
Die sächsische SPD entsendet Schauspieler Jan Josef Liefers in die Bundesversammlung. Der gebürtige Dresdner spielte bisher in 21 „Tatort“-Folgen mit und erhielt für sein soziales Engagement bereits den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland. Quelle: dpa
Ebenfalls für die SPD wird Comedian Ingo Appelt nach Berlin fahren. Der gebürtige Essener, der durch seine Parodien von Ex-Verteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD), Ex-Kanzler Helmut Kohl und Sänger Herbert Grönemeyer bekannt wurde, wurde von der NRW-SPD vorgeschlagen. Quelle: dpa
Der mehrfache Meistertrainer, Europameister von 2004 und Feuerwehrmann bei Hertha BSC Berlin, Otto Rehhagel, wird am Sonntag ebenfalls den Bundespräsidenten wählen dürfen. Er fährt auf Einladung der Berliner CDU vom Trainingsgelände der Hertha am Olympiastadion zum Reichstag. Quelle: REUTERS
Er hat „Wetten, dass..?“ erfunden und moderierte die Fernsehshow ebenso wie das Quiz „Jeopardy“. Am Sonntag dürfte der Österreicher Frank Elstner in der Bundesversammlung keine Probleme haben, die Frage auf die Antwort „Joachim Gauck“ zu geben: Wer bekommt meine Stimme in der Bundesversammlung? Quelle: dpa
Sönke Wortmann wollte nach dem Abitur zunächst Fußball-Profi werden, entschied sich dann aber für ein Regiestudium. Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 war Wortmann dennoch hautnah dabei: Er drehte in der Kabine, im Bus und im Mannschaftshotel „Deutschland – Ein Sommermärchen“. Wortmann gehört auf Vorschlag der Grünen der 15. Bundesversammlung am Sonntag an. Quelle: dpa/dpaweb
Die blinde Skilangläuferin Verena Bentele (2.v.r.) ist vierfache Weltmeisterin und zwölffache Paralympics-Siegerin. 2010 entsandte die SPD in Baden-Württemberg Bentele in die Bundesversammlung. In diesem Jahr darf sie erneut den Bundespräsidenten wählen. Quelle: dpa/dpaweb
Auch die Verlegerin Friede Springer nimmt zum wiederholten Mal an einer Bundespräsidenten-Wahl teil. Die Milliardärin ist CDU-Mitglied und enge Bekannte von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Für ihre Partei nahm Springer bereits an den vergangenen drei Bundesversammlungen (2004, 2009 und 2010) teil. Quelle: AP
Spannend: Auch einige Ex-Politiker werden am Sonntag (wohl in großer Mehrheit) Joachim Gauck wählen. So soll Hessens ehemaliger Ministerpräsident Roland Koch nun für seine Partei, die CDU, den Bürgerrechtler wählen – gegen den er als CDU-Vize 2010 noch Christian Wulff mit durchgeboxt hatte. Quelle: ASSOCIATED PRESS
Auch die früheren Ministerpräsidenten Edmund Stoiber (im Bild), Stefan Mappus, Lothar Späth und Erwin Teufel nehmen an der Bundesversammlung teil. Aus Nordrhein-Westfalen wird Finanzexperte Friedrich Merz nach Berlin entsandt. Quelle: dpa
Die ehemalige FDP-Politikerin Hildegard Hamm-Brücher (rechts im Bild) ist die älteste unter den Wahlleuten, die am Sonntag den neuen Bundespräsidenten wählen. Die 90-Jährige kehrte den Liberalen vor zehn Jahren den Rücken und wurde nun von den hessischen Grünen für die Bundesversammlung vorgeschlagen. Quelle: dpa
Auf der Liste der 1240 Wahlleute aus Bundestag und den Bundesländern sind kaum prominente Vertreter aus der Wirtschaft zu finden. Ein Grund dafür dürfte nach dem Rücktritt von Christian Wulff die wachsende Vorsicht von Wirtschaftsvertretern sein, sich von Parteien vereinnahmen zu lassen. Die FDP hat immerhin wie bei der Wahl Wulffs den früheren DIHK-Präsidenten Ludwig Georg Braun nominiert. Quelle: dpa
Für die hessische SPD wird der IG-Metall-Vorsitzende Berthold Huber an der Wahl des Bundespräsidenten teilnehmen. Quelle: dapd
Ebenfalls von der SPD nominiert ist die Schauspielerin Senta Berger. Quelle: dpa
Diese Bilder teilen:
  • Teilen per:
  • Teilen per:
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%