Die Chefin der deutschen Finanzaufsicht, Elke König, hat sich für eine strengere Regulierung des unübersichtlichen Sektors der Schattenbanken ausgesprochen. „Wir brauchen ein globales Regelwerk“, sagte sie in einem Interview mit dem Handelsblatt (Montagausgabe) im Hinblick auf Hedge-Fonds, Private-Equity-Firmen und Spezialfonds, die in vielen Geschäftsfeldern wie Banken agieren, aber nicht als solche reguliert werden. Vor allem mangele es hier noch an Transparenz für die Aufsichtsbehörden.
„Wenn man die Anforderung an regulierte Banken erhöht, muss man auch einen besseren Einblick in den schwächer oder gar nicht regulierten Sektor bekommen“, sagte König. Dennoch habe es zuletzt auch Fortschritte gegeben: „Es wurde einiges getan, um die Verbindung zwischen Banken und Schattenbanken einzugrenzen.“ Dabei seien schon einige Fortschritte erzielt worden. Die Bundesregierung drängt auch auf der Ebene der 20 größten Wirtschaftsmächte (G20) auf eine striktere Kontrolle der oft riskanten Aktivitäten von Schattenbanken.
Dass die Schattenbanken den normalen Geldinstituten zuletzt immer mehr Problempapiere abgekauft haben, macht der obersten deutschen Finanzaufseherin im Moment noch keine Sorgen. Von einer Spekulationsblase könne keine Rede sein, so König. „Aber man muss beobachten, ob die Risikobereitschaft wieder einen Punkt erreicht, bei dem Preise gezahlt werden, die ökonomisch keinen Sinn ergeben.“ Auch die Frage, wie sehr sich die Schattenbanken für ihre Geschäfte verschuldeten, müsse man im Blick haben, mahnte König.