Europäische Union FDP-Chef Lindner macht sich für Grexit stark

Lindner äußerte sich erneut skeptisch gegenüber dem laufendem Griechenland-Hilfsprogramm und der Regierungspolitik Alexis Tsipras. Nun fordert er ein Ausscheiden des Landes aus der Eurozone.

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Wachsende Gefahr für Athen: Steht der «Grexit» nun kurz bevor? Quelle: dpa

Berlin FDP-Chef Christian Lindner fordert einen Schuldenerlass für Griechenland und ein Ausscheiden des Landes aus der Eurozone. "Klar ist doch, Griechenland muss entschuldet werden", sagte Lindner am Donnerstag im Deutschlandfunk. "Wenn Griechenland entschuldet wird, dann geht das nur außerhalb des Euro - also Grexit." In der EU solle das Land aber bleiben. Dann könne es zweckgebundene Subventionen erhalten, die etwa in die Infrastruktur oder zur Förderung des Mittelstandes fließen sollten. Lindners Partei hat nach aktuellen Umfragen gute Chancen, bei den nächsten Wahlen im September in den Deutschen Bundestag zurückzukehren.

Lindner warf Griechenland vor, Deutschland und Europa an der Nase herumzuführen. Regierungschef Alexis Tsipras habe überhaupt nicht vor, die zugesagten Reformen umzusetzen. Deshalb müsse die Strategie geändert werden. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) deute dies stellenweise zwar an, werde dabei aber von Kanzlerin Angela Merkel im Regen stehengelassen.

Über den Fortgang des laufenden Griechenland-Hilfsprogramms von bis zu 80 Milliarden Euro streiten die Beteiligten derzeit. Es ist weiterhin unklar, ob der Internationale Währungsfonds noch als Geldgeber einsteigt. Schäuble hält das für unerlässlich. Andernfalls wäre das aktuelle Hilfsprogramm hinfällig, sagte er kürzlich.

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