Finanzministerium Mehr Steuern für Bund und Länder

Die gute Lage auf dem Arbeitsmarkt und üppige Mehreinahmen aus der Kfz-Steuer spülen dem Fiskus deutlich mehr Geld in die Kasse. Dennoch liegen die Zuflüsse hinter den Erwartungen.

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Freut sich über höheres Steueraufkommen: Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble Quelle: dapd

Berlin Bund und Länder haben im Juli trotz des Konjunktureinbruchs im Frühjahr deutlich höhere Steuereinnahmen verzeichnet als vor einem Jahr. Demnach nahmen sie 45,4 Milliarden Euro und damit 3,3 Prozent mehr ein, wie das Bundesfinanzministerium in seinem aktuellen Monatsbericht mitteilte.

Vor allem die gute Lage auf dem Arbeitsmarkt sorgte für üppige Zahlungen. So brachte die Lohnsteuer 14,8 Milliarden Euro und damit 7,3 Prozent mehr ein. Die Umsatzsteuern legten um 3,9 Prozent zu und spülten 16,3 Milliarden Euro in die Kassen.

Ebenfalls gestiegen sind die Zuflüsse aus der Kraftfahrzeugsteuer, teilte das Bundesfinanzministerium mit. Gegenüber dem Vorjahresmonat nahm der Fiskus hier 9,2 Prozent mehr ein. Damit konnten die Einbußen für den Fiskus nach der Übernahme der Verwaltung der Kfz-Steuer durch den Zoll nahezu wettmachen. In den ersten sieben Monaten des Jahres lag das Aufkommen bei der Kfz-Steuer mit rund 5,22 Milliarden Euro um 2,6 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahresniveau.

Im zweiten Quartal lag die Wirtschaftsleistung Deutschlands um 0,2 Prozent unter dem Ergebnis des 1. Vierteljahres. Grund für den Rückgang seien neben einer schwächeren wirtschaftlichen Entwicklung im Eurogebiet „vermutlich auch konjunkturelle Bremsspuren im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise“, heißt es weiter. Dies dürfte sowohl auf direkte Wirkungen der Sanktionen gegen Russland als auch auf Verunsicherungen der Marktakteure zurückzuführen sein.

Sollte sich die Krise in der Ukraine nicht weiter verschärfen und keine weiteren gravierenden Sanktionsstufen gegen Russland folgen erwarten die Haushaltsexperten, dass die gegenwärtige Schwäche nur vorübergehend ist. An den Fundamentaldaten wie der guten Gewinnsituation der Unternehmen und den günstigen Finanzierungsmöglichkeiten habe sich nichts geändert.

Die Lage auf dem Arbeitsmarkt werteten die Beamten des Finanzministeriums weiterhin als entspannt.

Insgesamt nahm das Steueraufkommen in den ersten sieben Monaten des Jahres um 2,6 Prozent auf insgesamt fast 330 Milliarden Euro zu. Das Plus liegt damit jedoch unter dem bisher für das Gesamtjahr 2014 geschätzten Zuwachs von 3,4 Prozent. Weniger Wirtschaftswachstum schlägt sich in der Regel mit einiger Verzögerung bei den Steuereinnahmen nieder.

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