Flüchtlinge Von der Leyen will afghanische Ex-Mitarbeiter aufnehmen

Die Bundesverteidigungsministerin setzt sich dafür ein, frühere Helfer der Bundeswehr aus Afghanistan in Deutschland aufzunehmen. In ihrem Heimatland müssen die Ex-Mitarbeiter um ihr Leben fürchten.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Die Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen will mehr ehemalige Mitarbeiter der Bundeswehr mit afghanischer Staatsbürgerschaft aufnehmen. Quelle: dpa

Berlin Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) setzt sich für eine großzügigere Aufnahme ehemaliger afghanischer Mitarbeiter der Bundeswehr in Deutschland ein. „Wir sind da einfach zu langsam“, sagte sie am Donnerstag im Bundestag. Die Bundeswehrsoldaten im Einsatz hätten diesen Menschen vertraut und ihnen ihr Leben anvertraut. „Deshalb bin ich der festen Überzeugung, dass es eine vornehme Aufgabe von uns ist, in diesen Prozess noch einmal mehr Tempo reinzubringen und großzügiger zu werden. Wir haben diesen Menschen vertraut, wir sollten ihnen jetzt weiter vertrauen.“

Zuvor hatte auch der scheidende Wehrbeauftragte Hellmut Königshaus in seiner letzten Rede im Bundestag eine schnellere Aufnahme der früheren Bundeswehr-Helfer gefordert. Sie gelten bei den radikalislamischen Taliban als Kollaborateure. Viele von ihnen fürchten deshalb in ihrer Heimat um ihr Leben.

Bis Mitte März hatten 1531 sogenannte Ortskräfte der Bundeswehr, des Auswärtigen Amts, des Innen- und des Entwicklungsministeriums eine Aufnahme in Deutschland beantragt. In 577 Fällen wurde eine individuelle Gefährdung festgestellt und eine Aufnahme zugesagt. Bislang sind 353 ehemalige Ortskräfte mit ihren Familien nach Deutschland eingereist.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%