Hotels, Kamelle, Frisuren: Die Wirtschaftskraft der fünften Jahreszeit

Hotels, Kamelle, Frisuren - der Umsatz an Karneval

Übernachtungspreise

Tief in die Taschen greifen müssen Karnevalsjecken, die für die närrischen Tage Hotelübernachtungen in den Karnevalshochburgen planen: Die dortigen Hotelpreise liegen teils deutlich über den normalen Preisen. Vor allem Köln, Venedig und Rio de Janeiro verlangen hohe Aufschläge, wie eine Auswertung des Hotelbuchungsportals HRS ergab. In Deutschland zieht es die meisten Karnevalsbesucher nach Köln. Dementsprechend steigt dort über die tollen Tage der Zimmerpreis auf im Schnitt 129 Euro. Normalerweise ein Zimmer nur 95 Euro. In Mainz ist der Anstieg mit 3,9 Prozent dagegen moderater. In Düsseldorf liegen die Preise sogar zwölf Prozent unter dem Durchschnitt der vergangenen zwölf Monate.

Wirtschaftsleistung 2010

Im Vergleich zu den rheinischen Karnevalshochburgen geht es in Münster mit 19 Millionen eher um kleines Geld. In Düsseldorf bedeutet eine Session einen Umsatz von 200 Millionen Euro, in Köln sind es 500 Millionen. In ganz Deutschland bedeute der Karneval pro Jahr eine Wirtschaftsleistung von 2,5 Milliarden Euro und 15.000 Arbeitsplätze.

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Kamelle in Köln

Beim größten Rosenmontagsumzug in Köln wurden im Jahr 2010 300 Tonnen Süßigkeiten geworfen, wie die Organisatoren vom Festkomitee des Kölner Karnevals von 1823 e.V. auf der Internethomepage mitgeteilt hatte. Darunter seien über 700 000 Schokoladentafeln, über 220 000 Schachteln Pralinen, über 300 000 Blumensträuße („Strüßjer“) und Tausende Stoffpuppen.

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Reisekosten

Die Beratungsfirma Boston Consulting Group hat dem Kölner Karneval eine Wirtschaftskraft von rund 460 Millionen Euro im Jahr 2009 bescheinigt. Einen großen Teil machen die Reisekosten der Narren aus. 540 000 Taxifahrten, zwei Millionen Fahrten mit ÖPNV, 260 000 Fahrten mit Busunternehmen, 590.000 Fahrten mit der Bahn und 50 000 Flugreisen (Umsatz von 67,1 Millionen Euro) wurden im untersuchte Zeitraum gezählt. Etwa 5000 Arbeitsplätze hängen zum Teil von dem Großereignis in der Domstadt ab.

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Sekundäre Kosten

Nicht nur Anreise und Kostüm kosten Geld. Die Boston Consulting Group hat herausgefunden, dass 2009 allein 204 000 Friseurbesuche in Köln auf das Konto der fünften Jahreszeit gehen. Das bedeutet einen zusätzlichen Umsatz für die Friseure in und um die Domstadt in Höhe von 8,1 Millionen Euro. Weitere 5,1 Millionen Euro gingen allein für die Herstellung von Karnevalsorden drauf.

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Straßenreinigung

Zwischen fünf und zehntausend Euro müssen die Düsseldorfer Karnevalisten in jedem Jahr für die Reinigung der Strecke des Karnevalsumzuges einplanen. "Das variiert von Jahr zu Jahr und kommt darauf an, wie aufwändig das Entfernen von Kaugummis oder anderen Dingen von den Straßen ist", weiß Hans-Peter Suchand, Sprecher des Comitees Düsseldorfer Carneval (CC). Allein 30 000 Euro hat das CC in diesem Jahr für die Erstellung des Sicherheitskonzeptes bezahlen müssen, das Grundlage für die Genehmigung des Umzuges ist.