Körpersprache Wann es Angela Merkel reicht

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"Es gibt nur wenige Churchills"

Was Gesten über Sie verraten
Ein Mann verschränkt die Hände hinter dem Kopf Quelle: Fotolia.com
Vermutlich Angela Merkel mit verschränkten Händen Quelle: dpa
Eine Frau mit verschränkten Armen Quelle: Fotolia.com
Eine Frau fasst sich an den Hals Quelle: Fotolia.com
Eine Hand berührt den Ärmel am Anzug der anderen Hand Quelle: Fotolia.com
Eine Frau zeigt mit "zur Pistole" geformten Fingern auf den Betrachter Quelle: Fotolia.com
Eine Frau fasst sich an die Nase Quelle: Fotolia.com

Politiker sind oft rhetorisch sehr versiert. Können sie deshalb auch ihre Körpersprache besser kontrollieren?  

Winston Churchill, wahrscheinlich der beste Redner seiner Zeit,  war kein besonders dynamischer Sprecher, aber er wusste seinen Körper richtig einzusetzen. Er studierte seine Worte gewissenhaft ein und konnte Berge von menschlicher Energie mit seinen Worten versetzen. Leider gibt es nur wenige Churchills auf dieser Welt. Der ideale Redner nutzt Gesten und seine Körpersprache um Empathie aufzubauen und um zu dramatisieren. Aber so wie bei allem gilt, Körpersprache muss in Maßen und dann wenn es Sinn macht eingesetzt werden. Sonst endet man wie Mussolini, der völlig übertrieben gestikulierte und wie ein Clown wirkte.

Sie sagen, dass die Füße der ehrlichste Teil des Körpers sind. Bei den meisten Meetings sitzen sich die Verhandlungspartner aber gegenüber und können nicht unauffällig auf die Füße schauen. Welcher Teil des Oberkörpers verrät am meisten?

In der Regel steht man sich vor einem Treffen ja zumindest kurz gegenüber und schüttelt sich die Hände. Da bietet sich die Möglichkeit, seinen Verhandlungspartner unauffällig von Kopf bis Fuß zu mustern. Auch wenn man während des Meetings die Füße nicht sehen kann, erkennt man anhand der Bewegungen des Oberkörpers, ob der Gegenüber nervös ist und mit den Beinen wackelt. Das Gesicht verrät aber auch viel. Angela Merkel zum Beispiel berührt ihr geschlossenes Augenlied, wenn sie mit etwas nicht einverstanden ist. Da müssen Sie mal drauf achten, das macht sie wirklich oft. Auch die Lippen sind ein guter Stimmungsindikator. Pressen wir sie zusammen, ist das ein Zeichen für negative Emotionen. Fasst sich der Verhandlungspartner oft an den Nacken oder zupft an seinem Kragen rum, ist das ein Zeichen dafür, dass ihm irgendetwas nicht passt.

Jetzt mal abgesehen von Angela Merkel. Jeder Mensch muss fast täglich verhandeln: Über das Gehalt, darüber wer das Bad putzt oder welchen Film man sich anschaut. Wie bekommt man, was man will?

Bei Verhandlungen sind zwei Dinge wichtig. Zum einen wie andere mich wahrnehmen und zum anderen der richtige Zeitpunkt. Es reicht zum Beispiel nicht aus, wenn ein Mitarbeiter hart arbeitet. Der Chef muss auch wahrnehmen, dass der Mitarbeiter hart arbeitet. Deshalb sollte man sich vor einer Gehaltsverhandlung versichern, wie man wahrgenommen wird. Zum Beispiel, indem man einen Kollegen fragt. Je besser Sie wahrgenommen werden, desto besser sind auch Ihre Chancen auf ein gutes Verhandlungsergebnis. Genauso wichtig ist der Zeitpunkt. Es gibt gute Zeitpunkte und schlechte. Ein schlechter Zeitpunkt ist zum Beispiel kurz vor Ablauf einer wichtigen Deadline. Denken Sie dran: An einem schlechten Tag, wird es auch eine schlechte Antwort geben -  egal wie gut man ist.

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