Krieg in Syrien Entwicklungsminister Müller fordert Milliarden für Flüchtlinge

Entwicklungsminister Gerd Müller fordert ein EU-Notprogramm über zehn Milliarden Euro für Flüchtlinge in Syrien und seinen Nachbarstaaten. Zu wissen, was passiert und nicht zu helfen, sei ein Verbrechen, kritisiert Müller.

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Allein in der Großstadt Aleppo können wegen anhaltender Kämpfe Hunderttausende Menschen nur schwer versorgt werden. Quelle: Reuters

Berlin Entwicklungshilfeminister Gerd Müller fordert von der EU mehr Hilfe für die notleidende syrische Bevölkerung. „Es ist ein Verbrechen zu wissen, was passiert und nicht zu helfen“, sagte der CSU-Politiker dem Nachrichtenmagazin „Focus“ laut Vorabmeldung vom Samstag.

Mit einem EU-Notprogramm im Volumen von zehn Milliarden Euro müsse die Lage der Flüchtlinge im Land selbst und in Nachbarstaaten wie dem Libanon, Jordanien sowie im Norden Iraks stabilisiert werden. „Sie brauchen Hilfe. Sonst droht der Zusammenbruch mit unabsehbaren Folgen auch für uns.“

Müller kritisierte auch die Teilnehmer der Syrien-Geberkonferenz in London. Nur ein Teil der Versprechen sei eingelöst worden. Deutschland übernehme die Hälfte der Versorgung von syrischen Flüchtlingen mit Nahrungsmitteln in der Region. „Kommen die anderen Geber ihren Versprechen nicht nach, kann jederzeit eine neue Massenflucht Richtung Europa einsetzen.“

Wegen der Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Rebellen können allein in der Großstadt Aleppo Hunderttausende Menschen nur schwer versorgt werden. Außenminister Frank-Walter Steinmeier brachte deswegen zuletzt die Einrichtung einer Luftbrücke ins Gespräch.

Die Bundesregierung sei mit den Vereinten Nationen, den USA und Russland darüber im Gespräch, wie humanitäre Hilfe unter UN-Aufsicht nach Aleppo gebracht werden könne, sagte Steinmeier der „Welt am Sonntag“.

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