Marcel Fratzscher DIW-Chef sieht SPD-Pläne für Bürgerversicherung skeptisch

Die SPD möchte in den Sondierungsgesprächen mit der Union die Abschaffung des zweigliedrigen Krankenkassensystems auf den Weg bringen. Der Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung hält davon nicht viel.

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Der Professor für Makroökonomie leitet das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung. Quelle: Bert Bostelmann für Handelsblatt

Berlin Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, sieht die von der SPD geforderte Bürgerversicherung sehr skeptisch. „Ich halte nicht viel davon, alles zu verstaatlichen“, sagte Fratzscher der „Welt“.

„Ein gutes Gesundheitssystem muss auch effizient sein, denn ansonsten bekommen letztlich alle eine schlechtere Gesundheitsversorgung. Ich bin mir nicht sicher, dass die Einheitsversicherung Großbritanniens besser ist als das deutsche.“

Es sei richtig, dass es staatliche und private Krankenversicherungen gebe. „Aber es ist auch gut, dass über die Bürgerversicherung gestritten wird, aber diese Diskussion sollte ergebnisoffen sein, um die beste Lösung zu finden“, fügte er hinzu.

SPD-Politiker machen die Abschaffung des deutschen Parallelsystems aus gesetzlichen und privaten Krankenkassen und die Einführung einer einheitlichen Bürgerversicherung zur Bedingung für eine große Koalition. Die Union lehnt dies ab.

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