Nach Hooligan-Demo Polizeigewerkschaft rechnet mit weiteren Krawallen

Die Hooligan-Demo in Köln wird möglicherweise kein Einzelfall bleiben: Die Deutsche Polizeigewerkschaft geht von weiteren Krawallen aus. Der Bundesvorsitzende Rainer Wendt stellte konkrete Forderungen zur Prävention.

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„Das wird zunehmen“: Der Bundesvorsitzende Rainer Wendt geht davon aus, das weitere Demos weitere gewalttätigen Auseinandersetzungen anstehen. Quelle: dpa

Berlin Nach den Krawallen von Hooligans und Rechtsextremisten in Köln rechnet die Deutsche Polizeigewerkschaft mit weiteren gewalttätigen Auseinandersetzungen. „Das wird zunehmen“, sagte der Bundesvorsitzende Rainer Wendt der Nachrichtenagentur dpa. „Das bleibt keinesfalls in Berlin, Hamburg, Köln. Das ist in allen Städten möglich.“ Das Polizeikonzept sei in Köln zwar aufgegangen. Wendt forderte aber mehr Geld und Personal für die Sicherheitsbehörden.

Die Anhänger teils gegnerischer Fußballclubs bildeten dabei eine geschlossene Front. „Das sind Hooligans, die normalerweise Feinde sind und sich prügeln“, sagte Wendt. „Die haben sich zu einer temporären Gemeinschaft zusammengeschlossen, um sich dem Kampf gegen die Salafisten zu verschreiben.“

Auch Angehörige der Rockerszene hätten sich an den Kölner Krawallen beteiligt. „Das ist eine unselige Melange aus drei Gruppen, die teils aus den gleichen Personen bestehen“, sagte Wendt. Damit wollten gewaltbereite Fußballfans und Rocker die eigene Anhängerschaft mobilisieren und „aus der gesellschaftlichen Isolation rauskommen“. „Die meisten sind aber nur auf Krawall gebürstet und alkoholisiert.“

Etwa 4800 gewaltbereite Fans und Rechtsextremisten hatten sich am Sonntag in Köln Straßenschlachten mit der Polizei geliefert. Diese zählte 49 verletzte Beamte. Die nordrhein-westfälische Landesregierung teilte am Montag mit, dass sie ähnliche Treffen künftig gerichtlich verbieten lassen will.

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