Berlin Die Renten in Ostdeutschland sollen einem Zeitungsbericht zufolge in zwei Stufen bis 2020 auf Westniveau angehoben werden. Die „Schweriner Volkszeitung“ berichtete am Donnerstag, dies sehe der entsprechende Gesetzentwurf von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) vor, der zur Abstimmung an das Bundeskanzleramt geschickt worden sei. Eine erste Anhebung des sogenannten Rentenwerts Ost solle es zum 1. Januar 2018 geben, die vollständige Angleichung zum 1. Januar 2020.
Die Kosten für die Anhebung des Rentenwertes Ost im ersten Schritt werden dem Blatt zufolge auf rund 1,8 Milliarden Euro beziffert, für den zweiten Schritt werde mit Mehrausgaben von 3,9 Milliarden Euro gerechnet. Auch die Beitragsbemessungsgrenze zur gesetzlichen Rentenversicherung wolle Nahles in zwei Schritten anpassen.
In der vergangenen Woche hatte das Arbeitsministerium erklärt, es gebe noch keine endgültige Festlegung auf ein konkretes Modell. Im Koalitionsvertrag von Union und SPD ist zugesagt, dass bis 2020 die Rentenwerte Ost und West angeglichen werden. Der Rentenwert ist der monatliche Zahlbetrag, den Ruheständler pro Beitragspunkt erhalten, die sie im Laufe eines Arbeitslebens gesammelt haben. Ein Durchschnittsverdiener erzielt in 45 Jahren 45 Beitragspunkte. Von der Angleichung der Rentenwerte würden die rund vier Millionen Rentner im Osten profitieren.