Demnach erhielt der Düsseldorfer Rheinmetall-Konzern für 15 Kampfpanzer des Typs Leopard 2 rund 159 Millionen Euro. Anschließend exportierte die Bundesregierung die Fahrzeuge in die Slowakei. Im Lieferpaket enthalten: aufgearbeitete Leopard 2 A4 samt Ausstattung, Munition und Serviceleistungen im Wert von jeweils rund zehn Millionen Euro. Die Slowakei lieferte im Gegenzug Waffensysteme sowjetischer Bauart an die Ukraine.
In einem vergleichbaren Deal mit Ungarn im Jahr 2018 erhielt das Münchner Rüstungsunternehmen Krauss-Maffei Wegmann (KMW) allerdings nur rund drei Millionen Euro pro Panzer, also knapp ein Drittel.
Ähnliche Unterschiede gibt es auch bei den Dienstleistungen. Laut Preisliste zahlt das Ministerium für einen Techniker zur Instandsetzung heute rund 108.000 Euro pro Monat. KMW bekam in früheren Verträgen nur rund 53.000 Euro.
„Das Ministerium hätte das Geschäft prüfen und nachverhandeln müssen“, heißt es in der Rüstungsbranche. Dabei ist die hohe Summe kein Einzelfall. Auch beim Ringtausch mit Tschechien zahlte das Ministerium laut einer Mitteilung des tschechischen Verteidigungsministeriums im Oktober einen ähnlich hohen Betrag, um Leopard-Panzer und ein Bergefahrzeuge liefern zu können.
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