Städteranking: Deutschlands beste Städte

Wohlstand, Jobs, Zukunftsperspektiven – die große Exklusivstudie der WirtschaftsWoche zeigt, wo es sich in Deutschland am besten leben, arbeiten und investieren lässt. Überraschendes Ergebnis: Dynamische Mittelstädte laufen den Metropolen den Rang ab.

wiwo.de zeigt die besten 20 kreisfreien Städte im Test.

Texte: Andrea Auler, Christian Müßgens

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Hohe Zufriedenheit mit der öffentlichen Sicherheit - Sorge bereiten viele Schulabgänger ohne Abschluss

Den 20. Platz im Städteranking der WirtschaftsWoche belegt Straubing. In der Stadt fühlen sich Unternehmer am sichersten. Nach einer Umfrage der IW Consult und der Universität Bonn bewerteten 100 Prozent aller Befragten die öffentliche Sicherheit positiv. In dieser Kategorie landet Straubing auf dem 1. Platz.

Weniger gut sieht es bei der Bildung aus. Rund 10 Prozent aller Schulabsolventen in Straubing sind im Jahr 2008 ohne einen Abschluss abgegangen. Zum Vergleich: Im Durchschnitt liegt diese Quote im Ranking bei 7,5 Prozent. 

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Wirtschaftlich starke NRW-Hauptstadt zieht Einwohner und Gäste an - jedoch auch Straftäter

Auf Platz 19 landet Düsseldorf, die Hauptstadt Nordrhein Westfalens. Die Bevölkerung der Stadt am Rhein wächst kontinuierlich. Kein Wunder, angesichts des hohen Wohlstandsniveaus. Das Bruttoinlandsprodukt erreichte 2008 in Düsseldorf einen Wert von 73.459 Euro je Einwohner. Im Durchschnitt aller Städte lag die Leistung mit 39.286 Euro weit darunter.

Besonders sicher lebt es sich in Düsseldorf allerdings nicht. Im Jahr 2009 registrierte die Polizei 13.670 Straftaten je 100.000 Einwohner. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 10.198 Delikten. In dieser Kategorie landet die Landeshauptstadt daher auf Platz 92 von 100.

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Eine Perle in NRW: Gute Arbeitsmarktperformance, kaum echte Schwächen

Münster gehört zu den Vorzeigestädten in Nordrhein-Westfalen. Im Ranking der Wirtschaftswoche belegt die Stadt Rang 18. Besonders gut schneidet sie mit Blick auf die Beschäftigung ab. Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze in Münster stieg von 2004 bis 2009 um 6,8 Prozent. Im Mittel aller Städte verbesserte sich dieser Wert lediglich um 3,1 Prozent.

Handfeste Schwächen sucht man in Münster vergeblich. Zu den Faktoren mit weniger guter Ausprägung gehört etwa die schwache Einkommensteuerkraft der Bürger. Sie stieg in den Jahren 2004 bis 2008 zwar um 24,6 Prozent – doch im Vergleich zum Durchschnitt aller Städte von 41,2 Prozent ist das vergleichsweise schlecht.

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Gute Niveauposition und Einwohnerzuwachs - jedoch in den letzten Jahren schwächere Dynamik bei BIP, Einkommen und Jobs

Auf dem 17. Platz folgt Landshut. Die Stadt kann sich über eine stetig wachsende Zahl an Einwohnern freuen. Zudem setzt sie ihr Geld an den richtigen Stellen ein. 70 Prozent der Unternehmen in Landshut attestieren ihrer Stadtverwaltung einen guten Umgang mit den öffentlichen Finanzen. Damit belegt Landshut beim Indikator "Kostenbewusstsein" Platz 1.

Weniger gut sieht es auf dem Arbeitsmarkt aus. In der Zeit von 2004 bis 2009 verbesserte sich die Arbeitsplatzversorgung nur um 1,2 Prozentpunkte. Zum Vergleich: Im Schnitt aller Städte stieg sie um 2,5 Prozentpunkte. Zudem entwickelte sich das durchschnittlich verfügbare Einkommen in Landshut schlechter als an anderen Standorten. Hier belegt Landshut lediglich den 84. Platz.

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Stadt mit hoher Wirtschaftsleistung zieht viele Pendler an, verliert aber Einwohner

Schweinfurt, ein Wirtschaftsstandort mit hoher Anziehungskraft, landet auf Platz 16. Jeden Tag rollen tausende Menschen mit Autos und Zügen an, um zu ihrem Arbeitsplatz in der Stadt zu gelangen. Mit einem Pendlersaldo von 61,8 je 100 Einwohner liegt Schweinfurt in dieser Kategorie vor allen anderen Städten im Ranking.

Die Kehrseite der Medaille: Immer mehr Einwohner verlassen die Stadt. Schweinfurt erlebte in der Zeit von 2004 bis 2009 einen Einwohner-Rückgang von 1,7 Prozent. Im Durchschnitt aller untersuchten Städte sank die Einwohnerzahl lediglich um 0,1 Prozent.

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Höchstes verfügbares Einkommen im Ranking - Defizite bei den Hochqualifizierten

Der 15. Rang geht an Heilbronn. In der Stadt leben die finanzstärksten Bürger. Im Jahr 2008 lag das verfügbare Einkommen je Einwohner in Heilbronn bei 25.921 Euro – und damit weit über dem Durchschnitt von 18.418 Euro. In den vergangenen sechs Jahren verbesserte sich das Einkommen zudem um 11,1 Prozent.

Allerdings kann die Stadt nur wenige Fachleute für sich begeistern. Lediglich 8 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Heilbronn haben einen Hochschul- oder Fachhochschulabschluss. Zum Vergleich: Im bundesweiten Mittel beläuft sich der Anteil Hochqualifizierter auf 11,8 Prozent.
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Im Mittelpunkt des Uni-Rankings stehen neun wirtschaftsnahe Studiengänge. In insgesamt sechs Fächern davon konnte die TU Darmstadt punkten: In Elektrotechnik, Informatik, Naturwissenschaften, Maschinenbau, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsingenieurwesen landet sie unter den Top fünf. So viele Spitzenplatzierungen ergattert keine andere Uni.

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Wagner-Stadt punktet mit Sicherheit und hohen Einkommenszuwächsen, schwächelt aber beim Anteil Hochqualifizierter

Ein hohes Maß an öffentlicher Sicherheit kann auch Bayreuth vorweisen. Die Stadt landet auf Platz 13. In einer Umfrage der IW Consult und der Universität Bonn bewerteten 97,5 Prozent aller befragten Unternehmen die öffentliche Sicherheit in Bayreuth positiv. Damit gehört die Stadt zu den sichersten der Republik. Noch sicherer ist nur Straubing.

Wie Heilbronn muss auch Bayreuth sich aber strecken, um mehr Fachkräfte zu gewinnen. Nur 9 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Bayreuth haben einen Hochschul- oder Fachhochschulabschluss. In dieser Kategorie kommt Bayreuth lediglich auf Rang 70.

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Einwohnerzuwachs und Wirtschaftsleistung - hier punktet die Domstadt. Bei den Einkommen wachsen die Bäume jedoch nicht in den Himmel

Regensburg folgt auf dem 12. Platz. Die ostbayrische Stadt punktet vor allem mit ihrer wachsenden Einwohnerzahl und ihrer hohen Produktivität. Das Bruttoinlandsprodukt erreichte 2008 in Regensburg einen Wert von 74.589 Euro je Einwohner. Unter allen Städten im Ranking kommt Regensburg  in dieser entscheidenden Kategorie auf Platz 4.

Mit den guten Wirtschaftsdaten halten die Gehälter aber nicht Schritt. Das durchschnittlich verfügbare Einkommen verbesserte sich in Regensburg von 2004 bis 2008 lediglich um 4,3 Prozent. Zum Vergleich: Im Schnitt der 100 größten kreisfreien Städte bewegte sich der Anstieg um 7,2 Prozent.

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Sicherstes Pflaster in Deutschland, gute Jobversorgung - jedoch Probleme mit Schulabgängern ohne Abschluss

Unter den 100 größten kreisfreien Städten kann Fürth die geringste Zahl an Straftaten vorweisen. Dank der geringen Kriminalität landet die mittelfränkische Stadt auf Platz 11 des Städterankings der Wirtschaftswoche. Im Jahr 2009 registrierte die Polizei in Fürth nur 6.188 Delikte je 100.000 Einwohner. Der Bundesdurchschnitt liegt mit 10.198 Delikten weitaus höher.

Ein Problem hat die Stadt aber mit ihren Schulabgängern. 10,4 Prozent aller Schüler haben im Jahr 2008 die Schule ohne einen Abschluss verlassen. Im Bundesdurchschnitt liegt diese Quote im Ranking bei 7,5 Prozent. In dieser Kategorie belegt Fürth lediglich Rang 92.

Foto: AP Photo/Diether Endlicher

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Touristenmagnet mit wohlhabenden Bürgern

Platz 10 im diesjährigen Städteranking belegt der Kurort Baden-Baden. Die gute Platzierung verdankt die baden-württembergische Stadt vor allem dem hohen Wohlstandsniveau. 2008 hatte jeder Baden-Badener im Schnitt 25.019 Euro zur Verfügung. Der Durchschnitt der im Ranking gelisteten Städte liegt bei 18.418 Euro. Zahlreiche Touristen spülen zusätzliches Geld in die Stadtkasse. Auf jeden Einwohner kamen statistisch betrachtet im Jahr 2008 14,0 Gästeübernachtungen, so viel wie in keiner anderen untersuchten Stadt. 
Schlecht schneidet Baden-Baden dagegen beim Demografieindex ab, einem Sammelindikator, der unter anderem die Alterstruktur der Bevölkerung betrachtet: Die Stadt ist überaltert, erreicht im Ranking lediglich Platz 93. Zudem lag die Arbeitslosenquote 2009 um 0,1 Prozentpunkte höher als noch 2004. Im Schnitt konnten sich die Städte hier um 2,3 Prozentpunkte verbessern, das reicht nur für Platz 97.
Foto: AP Photo/Christof Stache

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Starker Arbeitsmarkt - jedoch viele Schulabgänger ohne Abschluss

Auf den Platz 9 kommt Kempten im Allgäu. Die 62000-Einwohner-Stadt profitiert von einem robusten Arbeitsmarkt und nur wenigen Hartz-IV-Empfängern. So waren 2009 65,5 Prozent der Einwohner zwischen 15 und 64 Jahren abhängig beschäftigt, auf 100 Einwohner kommen gerade einmal 3,6 Bezieher von Arbeitslosengeld II. Bei beiden Indikatoren landet Kempten damit auf dem zweiten Platz.

Doch um den Nachwuchs auf dem Arbeitsmarkt muss die Stadt bangen. 10,5 Prozent aller Schulabgänger verließen die Schule 2008 ohne Abschluss. Durchschnittlich liegt diese Quote im Ranking bei 7,5 Prozent (Platz 94). Hinzu kommt die zunehmende Überalterung der Bevölkerung. Für die demographische Entwicklung gibt es lediglich einen mageren Platz 80.

Foto: Frank Rumpenhorst/ dpa

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Hohe Einkommen steigen weiter

Platz 8 belegt in diesem Jahr das bayerische Rosenheim, das vor allem mit seinem hohen Wohlstandsniveau punkten konnte. So stieg das ohnehin überdurchschnittlich hohe verfügbare Einkommen 2008 im Vergleich zu 2004 nochmals um 11,9 Prozent an: Jeder Rosenheimer hatte 2008 im Schnitt 23.834 Euro zur Verfügung. Auch bei Arbeitslosenquote (6,4 Prozent) und Hartz-IV-Empfängern (4,3 je 100 Einwohner) kommt Rosenheim unter die Top10.

Negativ zu Buche schlägt jedoch der vergleichsweise geringe Anteil Hochqualifizierter an den Beschäftigten. 9,0 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Rosenheim haben einen Hochschul- oder Fachhochschulabschluss. Im Mittel beläuft sich der Anteil Hochqualifizierter auf 11,8 Prozent – Rang 71. 
Foto:Matthias Schrader/AP/dapd

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Sichere Stadt mit überdurchschnittlichen Zuwächsen bei Jobs und Einkommen

Bamberg kommt im Städtetest auf Platz 7. Die gute Platzierung verdankt die Stadt ihrer hohen Lebensqualität und den guten Jobperspektiven. So bewerteten in einer Umfrage der IW Consult und der Universität Bonn 97,5 Prozent aller befragten Unternehmen die öffentliche Sicherheit in Bamberg positiv. In Ranking liegt Bamberg damit nur knapp hinter Spitzenreiter Straubing. Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze in Bamberg stieg von 2004 bis 2009 um 7,2 Prozent. Im Mittel aller Städte verbesserte sich dieser Wert um 3,1 Prozent. Bamberg kommt damit auf Rang 9.

Aus Unternehmersicht könnte die Stadt bei der Wirtschaftsfreundlichkeit jedoch noch eine Schippe drauflegen. Nur 58,6 Prozent aller befragten Unternehmer geben Bamberg dafür gute Noten – bei einem Durchschnitt von 61,7 Prozent Positivantworten reicht das nur für Platz 67.
Foto: Daniel Karmann dpa

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VW-Stadt fast ohne Schwächen

Mit Platz 6 wird Wolfsburg in diesem Jahr zur besten niedersächsischen Stadt im Ranking gekürt. Der VW-Standort bietet viele Arbeitsplätze, gerade für Hochqualifizierte. Deren Anteil an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stieg 2009 im Vergleich zu 2004 um 3,5 Prozentpunkte. Wolfsburg belegt damit Platz zwei hinter Ingolstadt. Auch bei der Wirtschaftsleistung (BIP) je Einwohner legte Wolfsburg von 2004 bis 2008 um 26,4 Prozent zu, im Mittel der untersuchten Städte wuchs das BIP „nur“ um 11,6 Prozent.

Dagegen stiegen die verfügbaren Einkommen zwischen 2004 und 2008 nur unterdurchschnittlich um 5,9 Prozent (Mittel bei 7,2 Prozent). Auch stieg der Anteil der Hartz-IV-Empfänger leicht an, während er im Durchschnitt der Städte unverändert blieb.

Foto: David Hecker/ddp/dapd

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Kostenbewusste Kommune mit guter Kaufkraft

Platz 5 geht in diesem Jahr an das nordbayerische Aschaffenburg. Punkten konnte die Stadt mit seinem überdurchschnittlich hohen Einkommensanstieg um 11,7 Prozent zwischen 2004 und 2008 sowie mit einen hohen Zahl an Arbeitsplätzen. Unternehmen bescheinigen der Kommune zudem einen wirtschaftlichen Umgang mit den öffentlichen Finanzen.
Verbesserungswürdig ist jedoch der Anteil hoch Qualifizierter auf dem Arbeitsmarkt. Lediglich 7,5 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in Aschaffenburg haben einen Hochschul- oder Fachhochschulabschluss, im Mittel der untersuchten Städte liegt der Anteil bei 11,8 Prozent. Das reicht nur für einen mageren Platz 84.

Foto: Oliver Stratmann dpa/lhe

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Hoher Standard lässt sich kaum steigern

Der gefühlt ewige Sieger München belegt im diesjährigen Ranking „nur“ Platz 4. Grund ist die Erweiterung des Test um 50 weitere kreisfreie Städte. Denn bei nahezu allen Indikatoren kann die bayerische Hauptstadt auch in diesem Jahr wieder glänzen.
München ist weiterhin die beliebteste Stadt in Deutschland. So stieg zwischen 2004 und 2008 die Einwohnerzahl um 6,5 Prozent, so stark wie in keiner anderen untersuchten Stadt. Das sorgt mit für eine positive Demografieprognose, hier erreicht München das drittbeste Ergebnis im Test. Auch bei Unternehmern ist München beliebt, für den Umgang mit öffentlichen Finanzen und die öffentliche Sicherheit gibt es ebenfalls glänzende Noten.

Das sehr hohe Niveau hat sich in den vergangenen Jahren jedoch nicht mehr weiter verbessert, dafür gibt es im Dynamikranking Punktabzüge. So stieg die Alterbeschäftigungsquote lediglich um 6,2 Prozentpunkte, während es im Durchschnitt 9,2 Prozentpunkte waren. Das reicht nur für Platz 93. Auch die Wirtschaftsleistung (BIP) je Einwohner hat sich unterdurchschnittlich entwickelt. Statt wie im Durchschnitt um 7,2 Prozent zu steigen, erreichte München nur ein Plus von 4,1 Prozent – Platz 89.

Foto: AP Photo/Diether Endlicher

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Echte Schwächen muss man in Ulm mit der Lupe suchen.

Aufs Siegertreppchen hat es in diesem Jahr Ulm geschafft – die Stadt in Baden-Württemberg belegt Platz 3. Besonders mit ihrer Wirtschaftsfreundlichkeit konnte die Stadt überzeugen. So liegt der Gewerbesteuerhebesatz in Ulm mit 30 Prozent deutlich unter dem durchschnittlichen Satz von 422 Prozent. In einer Umfrage unter Unternehmern attestierten 62,5 Prozent aller Befragten ihrer Stadtverwaltung einen guten Umgang mit den öffentlichen Finanzen. Auch bei Arbeitslosenquote und Anteil der Hartz-IV-Empfänger liegt Ulm deutlich unter den Durchschnittswerten aller untersuchten Städte.

Verbesserungspotenzial besteht jedoch bei der Beschäftigungsquote älterer Arbeitnehmer. Sie stieg in Ulm mit 8,5 Prozentpunkten weniger stark als im Durchschnitt (9,2 Prozentpunkte). Auch bei der Kinderbetreuung könnte Ulm noch zulegen. 17,3 Prozent aller Kinder unter drei Jahren in Ulm werden in Kindertageseinrichtungen betreut. Durchschnitt ist eine Kita-Betreuungsquote von 22,4 Prozent.

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Audi-Stadt beim Niveau und der Dynamik weit vorn - Einkommensanstieg durch Krise etwas gedämpft

Den Sieg knapp verpasst hat in diesem Jahr Ingolstadt – Platz 2 im Ranking. Grund für das gute Abschneiden ist vor allem die gute Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. So stieg der Anteil der hoch Qualifizierten an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zwischen 2004 und 2009 um 4,3 Prozentpunkte. Im Schnitt schafften die Städte ein Plus von 1,2 Prozentpunkten. Auch die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze in Ingolstadt stieg mit 8,5 Prozent überdurchschnittlich stark (im Mittel 3,1 Prozent). 

Wirkliche Schwächen hat Ingolstadt nur bei der Kinderbetreuung. 12,7 Prozent aller Kinder unter drei Jahren in Ingolstadt werden in Kindertageseinrichtungen betreut. Durchschnitt ist eine Kita-Betreuungsquote von 22,4 Prozent. Das reicht nur für Rang 74.
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Die wenigsten Arbeitslosen und die meisten Hochqualifizierten bundesweit

Souveräner Sieger beim Städtetest 2010 ist Erlangen. Besonders für hoch Qualifizierte bietet die Universitätsstadt beste Bedingungen. 26,3 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Erlangen haben einen Hochschul- oder Fachhochschulabschluss – der Durchschnitt liegt bei 11,8 Prozent. Insgesamt hat Erlangen derzeit den robustesten Arbeitsmarkt bundesweit. So ist die Arbeitslosenquote mit 4,4, Prozent die niedrigste aller untersuchten Städte (Schnitt 10 Prozent). Auf 100 Einwohner in Erlangen kommen statistisch betrachtet nur 3,2 ALG-II-Empfänger. Der Schnitt liegt bei 8,0 Leistungsempfängern. Das schlägt sich auch auf die private Verschuldung nieder. Mit 6,1 Prozent ist sie ebenfalls die niedrigste Quote aller untersuchten Städte.

Leicht unterdurchschnittlich präsentierte sich Erlangen bei der Aufklärungsquote von Straftaten. Sie fiel zwischen 2004 und 2009 um 0,7 Prozentpunkte, während sie im Mittel aller Städte um 1,5 Prozent zunahm. Auch das Einkommensniveau stieg geringer als im Bundesdurchschnitt (um 6,4 statt 7,2 Prozent).

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